Ford muss die halbe Belegschaft entlassen. Jaguar Land Rover setzt ebenfalls ein Sparprogramm durch. Toyota wandelt sich vom Privatimporteur zu einer Hersteller-Organisation. Peugeot und Citroën übersiedeln an den gemeinsamen Standort mit Opel. Mercedes gibt seinen Standort im Zentrum von Salzburg auf und übersiedelt aufs Land. Das sind nur einige willkürliche Beispiele aus den vergangenen Wochen und Monaten: Die Importeure, lange Zeit massive Felsen in der Brandung der Kfz-Branche, durchleben derzeit viele Veränderungen.
Fast scheint es, als ob kein Stein auf dem anderen bleiben würde. Seitdem die Familie Frey ihr Geschäft mit Toyota und Lexus verkauft hat, fühlt man sich ein bisserl an Asterix und Obelix erinnert: Denn nun ist die Denzel-Organisation, die Hyundai und Mitsubishi importiert, so etwas wie das nicht eroberte Dorf in Gallien – überall sonst haben die Römer, pardon: die Hersteller, das Sagen im Land.
Und immer mehr Dinge werden nicht mehr selbst in Österreich entschieden: Konnten die Importeure vor ein paar Jahren noch selbst bestimmen, welche Programme zur Verkaufsförderung sie gemeinsam mit den Händlern fahren, so benötigen sie jetzt – wie in der Branche erzählt wird – meist selbst für kleinere Beträge die Zustimmung aus der Zentrale.
Regionalisieren, zentralisieren, reorganisieren
Ob das gut ist? Abwarten! Denn ähnliche Bewegungen hat es ja auch schon in den vergangenen Jahrzehnten gegeben. Man erinnere sich an Ford, wo vor rund 20 Jahren Nordeuropa regionalisiert und zentralisiert wurde: Ein paar Jahre später wurde alles wieder rückgängig gemacht.
Auch die Bündelung der Verantwortung für zwei oder mehrere Länder auf eine Person ist nicht immer das Gelbe vom Ei: Kann ja sein, dass dem Herrn Geschäftsführer das Land A wichtiger ist als das Land B. Dann leidet dort das Geschäft.
Denn so ähnlich sich Österreich und die Schweiz als Alpenländer aus Herstellersicht sein mögen, funktionieren die Märkte doch völlig unterschiedlich: Da muss man nur einen Blick auf die Rabatt-politik machen …
Hinweis: Wir haben auch mit Ferdinand Dudenhöffer über dieses Thema gesprochen. Hier finden Sie das Interview.