Im Zuge der Restrukturierung seines Europageschäfts strafft Ford nun auch seine Vertriebsorganisation in Österreich und in der Schweiz: Seit Mitte April steuert Hans-Jörg Klein, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Ford-Werke GmbH in Köln, von dort aus auch das operative Handelsgeschäft in Österreich und der Schweiz. Diese Maßnahme bringt personelle Konsequenzen für die österreichische und die schweizerische Ford-Landesorganisation mit sich. Unbestätigten Informationen nach soll Ford Austria GmbH im Personalstand halbiert und die Ford-Bank in Salzburg mit Ende dieses Jahres zur Gänze aufgelöst werden.

Zentrale Bereiche von Köln aus gesteuert

Österreichs Generaldirektor Dipl.-Bw. Danijel Dzihic und Schweiz-Chef Donato Bochicchio bleiben Managing Directors in den jeweiligen Ländergesellschaften. Sie berichten ab sofort an Klein. Strategische Themen wie die Verkaufssteuerung oder das Handelsmarketing sind nun in Kölngebündelt. Der Außendienst soll dem Vernehmen nach genauso wie die Gesellschaftsformen in beiden Ländern unverändert bleiben.

Um wieder aus der Verlustzone zu kommen, setzt Ford in Europa bei seinen Modellen voll auf die Elektrifizierung und eben auf rigorose Sparmaßnahmen. Dabei ist der US-Autobauer wie in Deutschland auch in den beiden betroffenen Märkten erfolgreich unterwegs: In der Schweiz hatte Ford im vergangenen Jahr knapp 15.200 Pkws (9,4 Prozent mehr als 2017) und gut 5.100 Nutzfahrzeuge neu auf die Straße gebracht. Ford Motor Company Austria verzeichnete 2018 ein Rekordjahr: Mit knapp 27.850 Pkw- und Nutzfahrzeug-Einheiten wurde der beste Absatz in diesem Jahrzehnt erzielt. Der Marktanteil stieg kumuliert auf 7,2 Prozent. Das österreichische Handelsnetz besteht aus 8 Ford-Stores und 46 Handelsbetrieben mit 15 Filialen. Dazu kommen 109 autorisierte Ford-Service-Betriebe sowie 15 reine Servicepartner. In der Schweiz gibt es hingegen 7 Ford-Stores und 49 Handelsbetriebe sowie 156 sogenannte Sales Agents, die als Vermittler agieren sowie 25 reine Ford-Servicebetriebe. Komm.-Rat Mag. Werner Blum, Präsident des Verbands Österreichischer Ford-Vertragshändler, reagiert abwartend: "Sollten wir in Zukunft in Österreich auch bei den Marketing- Aktionen mit einbezogen werden, mit denen deutsche Ford-Händler unterstützt werden, dann stehe ich auf und applaudiere. Denn dort fließt viel Geld in das Marketing und wenn wir in diesem Sog mitschwimmen können, würden wir davon meiner Meinung nach auch profitieren." (LUS/ENG/DSC)