Hinter den Kulissen und zunehmend auf offener Bühne zeigt diese Industrie, welche Dramen sich dort abspielen - Dramen, die wie alles, was wir im Leben erfahren, sehr menschlich sind.
Zunehmend begegnen wir Menschen, die kaum etwasüber das Auto geschweige dessen Verkauf bzw. Dienstleistungserfordernis wissen, nicht einmal erklären können, wie sie funktionieren, aber die Wünsche anderer Menschen verstehen und dabei helfen, diese Wünsche Realität werden zu lassen. Alle diese Akteure und viele andere sitzen nicht mehr in den Etagen der großen Autokonzerne der Welt. Sie kommen heute aus verschiedenen Denkkulturen.
Alle bemühen sich, einander zu verstehen und voneinander zu lernen; denn sie arbeiten auf einer Weltbühne, die weit über die Grenzen ihrer vertrauten Arbeitsumgebung hinausreicht. Sie sind Konkurrenten, aber nicht in dem Sinne, wie wir es verstehen. Krisenzeiten sind in unserer Autowirtschaft nichts Neues, aber welche Globalplayer sind in der Lage, eine führende Rolle bei der Lösung anstehender Probleme zu übernehmen. Toyota, Volkswagen, GM, Renault, die Chinesen? Derzeit verlieren sie aus verschiedenen Gründen ihre Vorbildfunktion. Deshalb suchen diese Unternehmen rasch Antworten, während siegleichzeitig um ihr Überleben kämpfen.
Die Welt ist kleiner geworden. Konzerne, deren Hauptsitze Tausende Kilometer voneinander entfernt liegen, arbeiten in gewisser Hinsicht Tür an Tür. Sie können nicht mehr auf ihren Heimvorteil bauen, sich aber auch keinen Leichtsinn bei ihren Ambitionen auf internationalem Terrain erlauben.
Überdies beweisen die Erfahrungen der globalen Konzerne, dass es niemals so etwas wie einen strahlenden Sieger gibt. Jeder von ihnen wurde auf dem Gipfel seines Erfolges fett, reich und selbstzufrieden und damit anfällig. Und bitte nicht vergessen: Auch Handel und Service konnten daran partizipieren. Auf diese Denkweise heruntergebrochen, erscheinen Schicksale wie das von Bernhard Kalcher, den von Peugeot rücksichtslos kaltgestellten Markensprecher, mickrig. Ober sticht Unter, lautet die Wahrheit!
Ich erwarte nicht eine Kollision zwischen Wettbewerbskonkurrenten, sondern deren Zusammenstoß mit der Zukunft. Welche Wagnisse müssen sie eingehen, um die zerstörerische Wirkung des Autos auf Umwelt und Infrastruktur einzuschränken? Konkrete Konzepte für den Wandel fehlen allen noch!
Also blicken wir mit routinierter Zuversicht ins neue Jahr, um wieder in der Lage zu sein, die Unwägbarkeiten der Gegenwart zu bewältigen. Ihr