Die Produktion von Biokraftstoffen litt bisher darunter, dass sie in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stand. Mit dem EU-Projekt „Heat-to-Fuel“ wird mit Beteiligung der TU Wien und der österreichischen Bioenergy 2020+ GmbH an der Beseitigung dieses „Tank oder Teller“-Problems geforscht.

Zur Erzeugung von Bio-Kraftstoffen der 2. Generation werden vor allem Abfälle der Forst- und Landwirtschaft sowie der Nahrungsmittelindustrie herangezogen. „Es soll praktisch die vollständige Pflanze verwendet werden, man kann sogar Reststoffe wie Rinde, Stroh oder Lignin verwenden“, erklärt Anna Mauerhofer, Forscherin am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften der TU Wien.

14 Partnerorganisationen aus 7 Ländern sind insgesamt am Projekt „Heat-to-Fuel“ beteiligt. 2 unabhängige Technologien zur Bio-Kraftstoffherstellung werden angewandt – eine für trockene Rohstoffe, die bei hohen Temperaturen über 750 °C in Gas umgewandelt und anschließend durch eine Fischer-Tropsch-Synthese zu hochwertigem Bio-Diesel verflüssigt werden, eine für nasse Rohstoffe, die bei extremem Druck von bis zu 200 bar und Temperaturen von etwa 250 °C zu Bio-Rohöl verarbeitet werden. Am Ende steht ein flüssiger Bio-Kraftstoff, der getankt werden kann.

Die TU Wien wird sich vor allem mit dem Bereich Biomassevergasung beschäftigen. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Wiederverwendung des CO2 bei der Vergasung und der Erforschung alternativer, biogener Brennstoffe. Die Umsetzung dieser Ziele wäre ein toller Schritt, um der Realisierung einer Bioraffinerie zur Erzeugung synthetischer Kraftstoffe ein weiteres Stück näherzukommen“, so Mauerhofer.

Dass die Holzvergasung als Antriebsvariante im Transportsektor keine ganz neue Idee ist, beweist das Video unten. •