„Wenn der Weg länger ist als das Auto, wird gefahren!“ So lautete bisher das Mobilitätscredo unserer Lieblingsnachbarn – und ein bisschen wohl auch das unsere.
Das soll sich nun ändern: Beim 2. Fußverkehrskongress am 11. und 12. Oktober in Berlin wurden Maßnahmen gefordert, um Lebensqualität durch Zufußgehen zu steigern. Veranstalter sind u.a. das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen, das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt.
Als Projektpartner fungiert etwa der österreichische Verein Walk-Space, aber auch das Deutsche Institut für Urbanistik, das ein Strategiepapier unter dem Titel „Geht doch! Grundzüge einer bundesweiten Fußverkehrsstrategie“ publiziert hat, welches Sie weiter unten herunterladen können (PDF).
Darin unterstrichen wird u.a. der Fußverkehr als wichtiges „Basisverkehrsmittel“, als Gesundheitsfaktor, Mittel zur Erhöhung der Lebensqualität – aber nicht zuletzt auch als wirksames Mittel, die innerstädtische Wirtschaft zu erhalten bzw. zu stärken.
"Wer zu Fuß unterwegs ist, kauft mehr und länger ein und nutzt die lokale Gastronomie“, zitieren die Autoren eine Studie von Todd Litman aus 2016. Wo das Zufußgehen unattraktiv gemacht werde – etwa durch „Konzentration auf den Kfz-Verkehr“ –, werde auch weniger gegangen: Ein Teufelskreis, wie die Autoren finden.
Gefordert werden Maßnahmen, Fußwege bequemer, sicherer und attraktiver zu machen – etwa dadurch, dass Fußverkehr im Planungs- und Straßenverkehrsrecht stärker berücksichtigt wird.
Wien wird übrigens mit einem Fußverkehrsanteil von 62% (auch kurze Etappen, wie etwa von der Haustür zum Auto, mitgezählt), als besonders fußgängerfreundliche Stadt erwähnt.