Wie sieht die vernetzte Mobilität von morgen aus und wer darf an ihr
noch mitverdienen? Antwortsuche beim 2. Internationalen Fachkongress
"Vernetzte Mobilität".
Während sich ein paar Schritte weiter die Tore der Vienna Autoshow
zum 1. Publikumstag öffneten, spannten im Congress Center der Messe
Wien ausgewiesene Branchenexperten ihren Bogen über das Reizwort
"Vernetzung". Dr. Ronald Kopecky von Komdat Datenschutz GmbH mahnte
eindringlich, die DSGVO nichtauf die leichte Schulter zu nehmen.
Walter Birner, Mitgründer des Vereins Carmunication, forderte
Datenzugang für die freie Werkstatt. Elektrische und vernetzte
Mobilität bildeten weitere Referatsthemen, zum Abschluss gab Markus
Kreisel Einblick in Projekte des Mühlviertler Batterie- Spezialisten.
Tauziehen um die Daten Zum Einstieg warnte Veranstalter Raimund
Wagner von Carsulting davor, angesichts des Wandels auf Zeit zu
spielen. Ein Startschuss für das vernetzte Auto fällt am 31. März,
wenn dank eCall die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, dass
Fahrzeuge Daten kabellos aussenden und empfangen. Wem dieses Netz
nützt, ist umstritten. Die besten Karten haben derzeit die
Fahrzeughersteller und Markenwerkstätten. Damit auch die freie
Werkstatt im Geschäft bleibt, forderte Birner: "Der Autofahrer muss
vom
Armaturenbrett aus entscheiden, wem er Daten zur Verfügung stellt."
Dazu brauche man verpflichtend eine offene Plattform für diese Daten.
Eine solche fordert auch Dr. Martin Przewloka von msg systems ag
automotive. Der Autofahrer sei in Zukunft der Schrankenwärter für die
vom Auto erzeugten Daten.
Mehrere Vorträge lieferten einen Input zur Elektromobilität: "Für die
letzte Meile und die Innenstädte ist E-Mobilität mit Sicherheit die
richtige Technologie", so Dipl.-Ing. Fabian Schmitt von
StreetScooter. Mag. Alexander Wagner, Carpanion GmbH, und Martin
Klässner, has.to.be GmbH, präsentierten Konzepte, Firmenflotten auf
E-Autos umzurüsten, von der Bedarfsanalyse bis zur
Lade-Infrastruktur.
Keynote-Speaker Prof. Dr. Stefan Bratzel vom Center of Automotive
Management erläuterte seine Zukunftsvision: Das Robotertaxi "on
demand", das sich nach getaner Beförderungsaufgabe selbsttätig die
nächste -oder einen Parkplatz -sucht. Sein Fazit: "Überleben werden
jene, die sich schnell auf Veränderungen einstellen können." )