Verbesserte Fahrwerke, problemloses Fahrverhalten und moderne
Assistenzsysteme vermitteln ein subjektives Sicherheitsgefühl, das
mit schlechter Bereifung trügerisch sein kann.
Meistens fällt es uns in dieser Intensität gar nicht auf, weil der
Fortschritt so gleichmäßig und so gar nicht revolutionär passiert.
Und doch ist er gewaltig. Die Rede ist von der laufenden Verbesserung
des Automobils. Es ist ja ganz normal, dass das neue Modell besser
fährt als das alte, dass es ein paar technische Spielereien mehr hat
als das Vorgängermodell. Aktive und passive Sicherheit hat man das
vor ein paar Jahren genannt, jetzt sind es die Assistenzsysteme. Gut.
Unmerkliche Verbesserung des Fahrkomforts
Wirklich merken würden wir die beeindruckende Entwicklung in der
Automobiltechnologie wohl erst, wenn wir wieder in ein altes Auto
einsteigen, in ein Modell aus den 80er-Jahren zum Beispiel. Ganz
entscheidend und in manchen Fällen auch etwas irreführend ist die
gewaltige Verbesserung der Fahrwerke in Verbindung mit den
Assistenzsystemen. Dazu kommen die Größe, oft die Höhe und vor allem
die Ruhe in den modernen Automobilen. Die reduzierten Geräusche durch
Fahrkomfort und Geräuschdämmung lassen immer weniger von der
Außenwelt ins Fahrzeuginnere durch. Und damit auch weniger von den
Gefahren, die nochimmer auf den Straßen lauern.
Assistenzsysteme erhöhen die Sicherheit
Klar, diese modernen Fahrwerke und die Assistenzsysteme haben die
Sicherheit deutlich erhöht, dennoch gibt es eine entscheidende
Voraussetzung für die richtige Funktion: der optimale Kontakt zur
Straße! Und der kann letztlich nur vom richtigen Reifen gewährleistet
werden. "Richtig" bedeutet in diesem Fall: wie vom
Automobilhersteller für dieses Fahrzeug vorgesehen, korrekt im
Hinblick auf Fahrzeugalter und Profiltiefe (lesen Sie dazu auch den
Artikel in FAMILIENAUTO 2016) und ganz besonders entscheidend, den
Witterungen und der Jahreszeit entsprechend. Ein Beispiel:
Geländewagen, Allradfahrzeuge und die wachsende Kategorie der SUV
vermitteln durch die erhöhte Sitzposition,die hohe und etwas
breitere Karosserie und vor allem durch den meist serienmäßigen
Allradantrieb ein vermeintliches und damit gefährliches
Sicherheitsgefühl. Denn die ersten kalten Temperaturen bei Regen, ein
bisschen Schnee oder gar eine eisglatte Stelle machen dem neuen
Familienauto beim Beschleunigen gar nichts aus. Der Allradantrieb
sorgt für souveränen Vortrieb und ermöglicht ein gutes Gefühl, auch
wenn man die Geschwindigkeit in weiterer Folge erhöht.
Falsche Saisonbereifung ist gefährlich
Kein Problem, solange auch die richtige Bereifung am Fahrzeug
montiert ist. Sollte zu Beginn der kalten Jahreszeit aber noch der
Sommerreifen aufgezogen sein, wird"s gefährlich. Denn beim Bremsen
helfen alle Vorteile des bulligen SUV, des souveränen Allradantriebes
und der modernen Assistenzsysteme nur mehr wenig. Die Physik zeigt
knallhart ihre Grenzen auf. Stellen Sie sich die Dynamik vor, die ein
vollbeladenes SUV mit etwa zwei Tonnen Gewicht und - sagen wir -einer Kurvengeschwindigkeit von 100 km/h erzeugt. Die Verbindung zur
Straße erfolgt über vier Reifen, die jeweils auf der Größe einer
Handfläche mit dem - rutschigen -Boden Kontakt haben. Nun haben Sie
einen kleinen Eindruck, wie wichtig ein guter, neuwertiger und
funktionierender Reifen ist.Die Problematik gibt es übrigens auch
umgekehrt: Ein Winterreifen auf trockenem, heißem Asphalt im Sommer
kommt ebenso an seine Haftungsgrenzen.
Lassen Sie sich beraten
Kurz zusammengefasst: Ein Auto ist nur so gut wie seine Reifen, und
das hängt von mehreren Faktoren ab. Lassen Sie sich deshalb von Ihrem
Autohaus oder Ihrem Reifenfachbetrieb beraten und achten Sie auf das
richtige Modell für Ihr Fahrzeug, die richtige Saisonbereifung mit
Sommer-,Winter-oder in manchen Fällen auch einem Ganzjahresreifen.
Auf den folgenden Seiten wollen wir Ihnen ein paar Themen wie
Pannensicherheit, Ganzjahresreifen und den richtigen Reifendruck
näherbringen, damit Sie und Ihr Fahrzeug auch immer die optimale
Bodenhaftung haben. »
Das ganze Jahr?
"Ist der Reifenwechsel zwei Mal im Jahr wirklich nötig? Gibt es noch
immer keinen Reifen für das ganze Jahr?", lauten oft die Fragen. Die
Antwort, die dabei widersprüchlicherweise für beide Fragen gilt: Ja!
Dazu muss man etwas ins Detail gehen. Österreich ist naturgemäß ein
Land, in dem eine spezielle Bereifung in der Sommer-und Wintersaisonnotwendig und sogar gesetzlich vorgeschrieben ist. Das bedeutet, dass
in der Zeit zwischen 1. November und 15. April ein Reifen mit
Winterkennzeichnung montiert sein muss. Abgesehen davon ist das
natürlich sehr sinnvoll. In einem Land mit Schnee, Eis und niedrigen
Temperaturen wäre es äußerst fahrlässig -und seit einigen Jahren
illegal - mit Sommerreifen durch den Winter zu fahren. Dabei sollte
man wissen, dass es nicht Eis und Schnee braucht, um einem Winterpneu
den Vorzug zu geben. Denn es ist nicht nur das Profil, vielmehr
entscheidet die Gummimischung über die Haftung bei den jeweiligen
Temperaturen. Sommermodelle sind also viel härter als die
Winterausführungen, je niedriger die Temperatur, umso weniger haftet
der Sommer-und umso mehr der Winterreifen. Das gilt natürlich auch
umgekehrt. Ein Winterreifen hat im Sommer, speziell bei trockenem,
heißem Asphalt, große Haftungsprobleme, weil die Gummimischung dann
zu weich wird. Dazu kommt ein drastisch erhöhter Verschleiß.
Ja, es gibt Reifen für das ganze Jahr
Das "Ja" auf die zweite Frage, nämlich dem Reifen fürs ganze Jahr,
bezieht sich in Österreich bislang auf wenige Situationen, dort macht
es allerdings sehr wohl Sinn. Diese Ganzjahresreifen kommen in vielen
Ländern zum Einsatz, sind dort teilweise serienmäßig auf
Neufahrzeugen montiert. In Österreich braucht es bestimmte
Voraussetzungen, um diese Reifenart zu empfehlen. "Eine
Kilometerleistung von weniger als 5.000 pro Jahr sowie ein urbanes
Umfeld, wo nicht generell mit Schnee zu rechnen ist", erklärt Harald
Kilzer, Geschäftsführer von Apollo Vredestein, einem führenden
Anbieter von Ganzjahresreifen, die Voraussetzungen und die Gründe
dafür. Bei 5.000 Kilometern pro Jahr wäre eine Saisonbereifung nur
maximal 2.500 Kilometer pro Jahr im Einsatz. "Damit ist die
durchschnittliche Laufleistung eines Reifens, nämlich 25.000
Kilometer, erst nach zehn Jahren erreicht", so Kilzer. Das Produkt
müsste daher ausAltersgründen bereits früher ersetzt werden. "Mit
einem Ganzjahresreifen ist die Laufleistung in fünf Jahren erreicht."
Somit ist ein deutlicher Vorteil in der Wirtschaftlichkeit gegeben.
Nur im urbanen Umfeld
Die zweite Voraussetzung betrifft die Wohngegend. InÖsterreich
kommen dafür einige Ballungszentren im Osten des Landes infrage, weil
hier nur selten wirklich winterliche Fahrverhältnisse herrschen. Eine
größere Stadt wird deshalb angeführt, weil man hier bei einem
heftigen Wintereinbruch auch auf das Auto verzichten und auf
öffentliche Verkehrsmittel umsteigen kann. "Ist man auf das Auto
angewiesen, wohnt man in Gegenden, wo es regelmäßig Schnee gibt und
fährt man mehr als 5.000 Kilometer pro Jahr, empfehlen wir von Apollo
Vredestein einen Einsatz von Sommer-und Winterreifen", erklärt
Kilzer.
Treffen alle Eigenschaften für den Einsatz eines Ganzjahresreifens
zu, ist man bei Apollo Vredestein in jedem Fall bestens aufgehoben.
"Vredestein hat bereits vor 20 Jahren den ersten Ganzjahresreifen
eingeführt und auf Basis dieser Erfahrung vor 20 Jahren den Quatrac 5
entwickelt", berichtet Kilzer. Sicherheit in beiden Saisonen
garantiert das All-Season-Modell mit seinem asymmetrischen
Laufflächendesign mit einer Sommer-und einer Winterseite. Für
sicheren und gesetzlich erlaubten Einsatz im Winter verfügt der
Quatrac 5 über ein Schneeflocke-Symbol sowie die Bezeichnung M+S. »