Mag. Gerhard Illek ist Ingo Glatter als Director Sales and Marketing
nachgefolgt und erzählt im Gespräch mit AUTO&Wirtschaftüber
Geschäftsentwicklung, effiziente Fehlersuche und die Zukunft der
Diagnose.
A&W: Wie hat sich das Geschäft in den einzelnen Bereichen für AVL
Ditest entwickelt? Mag. Gerhard Illek: Insgesamt sind wir sehr
erfolgreich, speziell im Geschäft mit den Automobilherstellern und in
der Elektromobilität -sowohl bei den bestehenden Kunden als auch bei
einigen Neukunden.
Die Fahrzeugdaten werden zukünftig über die Server der
Automobilhersteller laufen. Was bedeutet das für die Werkstätten?
Illek: Zukünftig wird die Fahrzeugdiagnose immer mehr direkt ins
Fahrzeug integriert bzw. über den Hersteller laufen. Die Frage ist
nicht, wie und wo der Fehler angezeigt wird, sondern wie die freie
Werkstatt Zugang zur Fahrzeugdiagnose bekommt. Ein Zugang für freie
Werkstätten muss auch in Zukunft gewährleistet werden. Ich glaube
nicht, dass die Autohersteller zukünftig alle Fahrzeuge im Feld
selber betreuen wollen und können. Als freie Werkstatt muss man sich
also keine Sorgen machen, dassman zukünftig Fahrzeuge nicht mehr
diagnostizieren kann.
"Ich glaube nicht, dass die Autohersteller zukünftig alle Fahrzeuge
im Feld selber betreuen."
Hat die klassische Diagnose noch Zukunft? Illek: Auf jeden Fall, denn
mit der Anzeige der Fehlermeldung oder der Fehlercodes ist es ja noch
nicht getan. Dass es noch immer Werkstätten gibt, die bei einer
Fehlermeldung als erste Lösung das Steuergerät oder Bauteile
tauschen, kann ich nicht nachvollziehen. Der Fehler liegt selten im
Steuergerät, sondern meistens in den Sensoren oder in der
Verkabelung. Die Messtechnik, in der wir mit unserem Oszilloskop sehr
gut aufgestellt sind, wird in Zukunft eine noch größere Rolle
spielen. Besonders in der Elektromobilität gibt es viele neue
Anforderungen und Entwicklungen. In diesem Bereich sind wir sicher
führend. Zur Zeit arbeiten wir an verschiedenen modularen Tools für
die Elektromobilität, welche für unterschiedliche Anwendungsfälle
kombiniert werden können.
Wie würden Sie die Stärken von AVL Ditest zusammenfassen?
Illek: Wir können auf alle Anforderungen der Automobilhersteller
flexibel und individuell reagieren und gewinnen damit viele
Ausschreibungen für neue Entwicklungen. Wir haben das Knowhow und die
Kompetenz im eigenen Haus. So werden wir auch von den
Fahrzeugherstellern wahrgenommen und das bringt uns einen großen
Wettbewerbsvorteil. Sowohl die freien Werkstätten als auch die
Markenbetriebe profitieren sehr stark von unserer Innovationskraft.
Früher oder später hat die freie Werkstatt die selben Bedürfnisse wie
die markengebundene Werkstatt. (GEW)