Getestet und verglichen wurden ein Renault Zoe, ein Nissan Leaf und der Opel Ampera-e. Die Bat teriekapazitäten der getesteten Elektrofahrzeuge reichen von 30 kWh bis 60 kWh und ermöglichen laut Herstellerangaben Reichweiten bis 520 km. Diese Reichweiten werden wie bei Verbrennungsmotoren auf dem Prüfstand und unter Laborbedingungen ermittelt. Ziel des TCS-Tests war es, die unter Realbedingungen möglichen Reichweiten und Verbrauchswerte der Fahrzeuge zu ermitteln.

Zu diesem Zweck wurde die Beladung der Fahrzeuge einer Ferienfahrt nachempfunden. Das heisst: Zusätzlich zum Fahrer wurden sie mit der Masse eines Beifahrers (75 kg), zwei Kindern (jeweils 30 kg) und Gepäck (20 kg) beladen. Zudem wurde die Klimaund Heizungsregulierung auf die Komforttemperatur von 22 °C eingestellt, bei einer Aussentemperatur von durchschnittlich 10 °C.

Die Verbrauchsfahrten wurden im Konvoi durchgeführt. Gefahren wurde jeweils dreimal eine städtische, eine Überland- und eine Autobahnrunde. Vor jeder Runde wurde jeweils der Fahrer und die Position des Fahrzeuges im Konvoi getauscht. Dies, um Einflüsse des Fahrers und Fahrwiderständen auszugleichen. Insgesamt wurde eine Strecke von 124 km zurückgelegt. Anschliessend wurden die Batterien mit kalibrierten Messgeräten auf der akkreditierten Verbrauchsprüfstelle des TCS geladen.

Im Schnitt 58 Prozent der angegebenen Reichweite

Die Testergebnisse machen deutlich, dass bei den getesteten Fahrzeugen unter den angewendeten Bedingungen nur rund 58 Prozent der von den Herstellern für eine Batterieladung angegebenen Reichweite gefahren werden kann. Dies bedeutet beim Nissan Leaf 144 km, beim Renault Zoe 232 km und beim Opel Ampera-e 304 km Reichweite.

Immer noch teurer als Autos vergleichbarer Klasse

Mit heutigen Elektrofahrzeugen können mittlerweile auch unter anspruchsvollen Bedingungen akzeptable Reichweiten erreicht werden. Dies hat jedoch seinen Preis. So sind die getesteten Fahrzeuge in der Anschaffung mit 38"595 bis 41"900 Franken immer noch teurer als vergleichbare Autos ihrer Klasse, was aber über ihre Lebensdauer durch tiefere Unterhalts- und Betriebskosten kompensiert wird. Zudem sind viele Elektromobile für die grosse Ferienreise heutzutage noch wenig geeignet bzw. verlangen eine vorbereitende Planung der Reise. Dieser Nachteil wird durch ein immer dichteres und leichter zugängliches Ladenetz laufend verringert.

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