Aus diesem Anlass lud man die internationale Presse ins Testzentrum nach Ladoux, um in einem Workshop die Thematik zu veranschaulichen. Ziel der Veranstaltung "the truth about worn tires" war es, den Beweis zu liefern, dass hochwertige Premiumreifen selbst bei einer gesetzlich vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern neuen Budget-Reifenüberlegen sind. Dies ist auch eine Reaktion auf die Überlegungen der EU, die Mindestprofiltiefe auf 3 Millimeter anzuheben. Ein Kritikpunkt vonseiten Michelins bezieht sich auf die Tests der Pneus. Diese werden ausschließlich im neuen Zustand getestet. In vielen Fällen zeigt sich die Performancejedoch erst nach deren Gebrauch.

Performance, Umwelt, CO2, Geräusche

In Zusammenarbeit mit dem Unternehmensberater Ernest&Young werden Grundlagen geschaffen, die der weiteren Forschung dienen sollen. Man wolle niemandem vorschreiben, was zu tun sei. Vielmehr gehe es darum, die Literatur dafür zu liefern, so Bernard Delmas, Leiter der Forschung und Entwicklung. Würde man die Reifen aller Autos weltweit erst bei 1,6 Millimetern wechseln und nicht wie oft üblich bei 3, könne man insgesamt 400 Millionen Reifen pro Jahr sparen und die Umwelt schonen.

Aber auch für den einzelnen Autobesitzer gibt es Vorteile. So berechnete man bei Michelin, dass ein Fahren bis zur zulässigen Profiltiefe einen Reifen pro Wagen alle zwei Jahre einsparen könnte. Ein Detail am Rande: Da der Rollwiderstand geringer wird, reduzieren sich auch der Verbrauch des Fahrzeuges, derCO2-Ausstoß sowie die erzeugte Geräuschkulisse.

Kautschuk wird knapp

Geht man davon aus, dass sich die Zahl der Fahrzeuge in den nächsten Jahren weltweit erhöhen wird, kommt noch eine weitere Komponente hinzu: Der Rohstoff Kautschuk wird knapp. Doch für unsere Mobilität ist "Gummi" bis heute unverzichtbar. Auch wenn mittlerweile vielfach auf synthetische Varianten zurückgegriffen werden kann, bleibt Natur-Kautschuk oft unersetzlich.

Denn die elastischen Eigenschaften des Naturprodukts sind bis dato unerreicht. Immerhin 70 Prozent des weltweiten Bestandes fließen in die Reifenproduktion.