Wir sind ein Team von unabhängigen, freien Sachverständigen und unterstützen Werkstätten und Anspruchsteller bei der Beauftragung", so Verbandssprecher Klaus Kovacs zur Gründung des ÖBUSV. "Dabei sind wir nur Vermittler." Im Gegensatz zu Deutschland, wo die reparierende Werkstätte im Haftpflichtfall den Sachverständigen beauftragt, entsendet in Österreich auch bei einem Haftpflichtschaden die Versicherung des Schädigers den Sachverständigen. Dazu bedienen sie sich oft größerer SV-Büros. Darüber hinaus werden gerichtlich beeidete Sachverständige beauftragt.

Alternativ zum bestehenden System möchte nun der ÖBUSV seine Leistungen anbieten und ist deshalb auf der Suche nach Sachverständigen. Dazu wird der Verband nicht nur die bestehenden Mitglieder schulen, sondern auch neue Sachverständige ausbilden. Dabei handelt es sich laut Kovacs oft um ältere Mechaniker oder Kundendienstberater, die wechseln möchten. "Wir suchen händeringend Fachkräfte."

Branche wartet ab

Die Branche steht dem neuen Angebot skeptisch und abwartend gegenüber. Offiziell will man jedoch nicht Stellung beziehen. Zwar ist es korrekt, dass in Deutschland die Werkstätten beauftragen dürfen, deutsche Verhältnisse wünscht sich in Österreich dennoch niemand. Schließlich sei man durch das gute Einvernehmen mit der Versicherung vom ungeliebten Trend Schadenssteuerung noch verschont geblieben.

Letztlich, so die Stellungnahmen, würde es am Sachverständigen und nicht am Auftraggeber liegen, ob ein Gutachten korrekt sei. "Und man kann immer fachlich diskutieren", weiß Franz Ofer, erfolgreicher Karosserie-Unternehmer und oft Mediator in Streitigkeiten zwischen Versicherungen und Betrieben. "Wenn man nach den Vorgaben und Richtlinien kalkuliert und repariert, dann passt das", so Ofer aus langjähriger Erfahrung.

Entscheidend wird letztlich die Qualität der Gutachten sein, die von den Sachverständigen des ÖBUSV erstellt werden.