Für dieses "Lack Extra" hat es den Autor dieser Zeilen wieder durch
ganz Österreich geführt, um die besten und erfolgreichsten Betriebe
des Landes zu besuchen, empfohlen von ihren Lack- oder
Werkstattausrüstungslieferanten. <br /><br />Was dabei - nicht nur in dieser Ausgabe - auffällt, ist die
Ansiedelung etwas abseits der Ballungszentren.
Nur selten sind diese
Vorzeigebetriebe direkt in einer größeren Stadt, meistens sind sie
etwas außerhalb. Wenn Sie den Vergleich gestatten: Eine ähnliche
Entwicklung gibt es bei den Gasthäusern, die besseren Lokale sind
meistens außerhalb der Stadt. Die Häuser am Stadtplatz haben ja
ohnehin durch ihre Positionierung ihre Frequenz.
Das dürfte auch bei den Karosseriebetrieben der Fall sein. Diese
Unternehmer haben nicht von der Laufkundschaft profitiert, sie
mussten sich abheben. Was all diese Unternehmen gemeinsam haben, ist
der konsequente Weg zur Qualität, der (fast) alles untergeordnet
wird. Qualität bei der Arbeit, aber auchbeim Erscheinungsbild und
der Kundenbetreuung: sauberer Auftritt des Unternehmens, Parkplätze,
Empfangsbereich, Freundlichkeit und Einstellung der Mitarbeiter,
Eindruck der Werkstätte und vieles mehr.
Das ist doch klar und selbstverständlich, werden viele Leser nun
sagen. Doch eines unterscheidet die in dieser Ausgabe besuchten
Betriebe noch von vielen ihrer Kollegen: die Kompetenz bei moderner
Fahrzeugelektronik entweder durch eigene Investitionen oder durch
enge Kooperationen.
So arbeitet die Firma Hochschwarzer&Knapp in Weerberg bei Innsbruck
eng mit einer nur 100 Meter entfernten freien Werkstätte zusammen.
Dort können nicht nur Aufbereitung, Service-und Verschleißarbeiten
auf Kundenwunsch durchgeführt werden, sondern dank eines
Elektronikspezialisten Diagnose und Kalibrierungen. "Ohne Partner
könnten wir die moderne Elektronik nur schwer beherrschen", so
Inhaber Gerhard Knapp.
Werner Jost hat in seinem Karosseriebetrieb in Krottendorf bei Graz
einen eigenen Bereich mit zwei Hebebühnen und zwei Mechanikern nur
für die mechanische Instandsetzung. Nicht um den umliegenden
Werkstätten Arbeit wegzunehmen, sondern um notwendige Reparaturen im
Zuge der Karosserieinstandsetzung durchzuführen. Diagnosetester und
Achsvermessung sind dabei selbstverständlich. "Die Elektronik wirdimmer mehr", weiß Jost.
Ein besonderes Highlight stellt in diesem Zusammenhang der Betrieb
von Joe Glonner in Ebbs bei Kufstein dar. Die neu gebaute Prüfstraße
mit Grube bietet das Modernste, was es momentan für freie Betriebe zu
kaufen gibt: Diagnose, Achsvermessung, Kamera- und Radarkalibrierung.
"Wir haben schon jetzt dreimal in der Woche ein Fahrzeug mit
Abstandsradar in der Lackiererei", berichtet Glonner. Tendenz
steigend. Das Kundenfahrzeug nach der Lackierung noch zur
Kalibrierung in die Markenwerkstatt zu bringen, scheidet aus
Kompetenz-, Zeit -und Kostengründen für Glonner aus. "Solche
Investitionen haben sich rasch amortisiert."
Keiner dieser Betriebe hat es notwendig, das Kfz-Service als
zusätzliches Standbein oder Ertragsbringer aufzubauen. Die Auslastung
stimmt ohnehin. Aber keiner will einen Kunden wegschicken oder nach
der Reparatur mit dem Kundenfahrzeug zu diversen Markenwerkstätten
fahren, weil immer öfter elektronische Reparaturen oder
Kalibrierungen nicht durchgeführt werden können.
Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter