Ferdinand Dudenhöffer in "AUTO-Information" Nr. 2361 vom 17. März 2017, S. 1

Sehr geehrter Herr Dudenhöffer, mit Interesse habe ich Ihren Artikel in der "AUTO-Information" gelesen, in welchem Sie die Beendigung der Diesel-Subvention fordern. Dass Sie das Thema aus deutscher Sicht sehen, ist für mich verständlich, aber in Österreich verhält sich die Situation natürlich etwas anders. In Österreich haben wir ja keine Subvention im herkömmlichen Sinn, denn wir haben eine geringere Mineralölsteuer als auf Benzintreibstoff, sind also von einer Subvention wahrlich weit entfernt. Der Tanktourismus - und ich rede hier nur von jenen Fahrzeugen, die ausschließlich zum Tanken über die österreichischen Grenzen fahren - wird allerdings in der CO2-Berechnung Österreich zugerechnet, wenngleich die Fahrzeuge die Schadstoffe ganz woanders emittieren.

Es wäre von Österreich ausgesprochen dumm, die Mineralölsteuer für Dieselfahrzeuge anzuheben, denn es würde den Staat 1 Milliarde Euro kosten, die letztendlich wieder auf die Bürger und Bürgerinnen diese Landes umgewälzt zu werden haben, denn irgendwo muss das Geld für das Budget ja herkommen.Aus diesem Grund ist Ihre Forderung aus meiner Sicht definitiv zurückzuweisen.

Was die Elektromobilität betrifft, ist es für mich weiters verwunderlich, dass auch Sie vermeinen, Strom komme aus der Steckdose, koste nichts und erzeuge kein CO2. Fakt ist, dass sich das ja wohl anders verhält. Das brauchen wir unter uns ja nicht wirklich zu diskutieren. Und ob Tesla, deren Fehlen Sie auf dem GenferSalon hier anziehen, wirklich das Gelbe vom Ei sein wird, wird die Zukunft weisen. Ich glaube, dass Wasserstoff-Fahrzeuge auf der einen und Hybrid-Fahrzeuge auf der anderen Seite die Zukunft sein werden. An die reine Elektromobilität glaube ich mittelfristig nicht.

Ich hoffe, Ihnen mit meiner Meinung gedient zu haben und verbleibe

Mit kollegialen Grüßen,

Komm.-Rat Prof. Burkhard W. R. Ernst

Vorstand Rainer Kraftfahrzeughandels AG, Wien

In der Kolumne "Der A&W-Papierkorb" sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Im Land der hängenden Autos

Was tut man, um Kunden ins Autohaus zu bekommen? Man schaltet Inserate? Man verschickt Briefe und Mails? Man ruft die Leute an? Alles sehr sinnvoll, doch man kann auch einen anderen Weg gehen, wie der Autopark in Kirchdorf (Tirol) im März vorzeigte.

Ein Kia Sportage wurde kurzerhand von einem Kranüber dem Autohaus "aufgehängt": Und es wirkte! "Wir hatten an diesen beiden Tagen sehr viele Leute im Schauraum", heißt es im Autohaus, das neben Kia auch für Ford, Suzuki und Mitsubishi aktiv ist. Einige von ihnen seien nur gekommen, weil sie das in der Luft hängende Auto angelockt habe: "Undsie haben auch intensiv die neuen Autos angeschaut." Klarer Fall: Die Aktion schreit nach Wiederholung!

Sehr geehrter Herr Ernst, InÖsterreich ist die Sachlage zu 100 %identisch zu Deutschland. Selbstverständlich ist die geringere Besteuerung des Dieselkraftstoffs eine "versteckte" Subvention. Vielleicht interessieren Sie zu den Themen E-Auto und Zukunft meine Ausführungen in meinem Buch "Wer kriegt die Kurve?"

Mit besten Grüßen

Ihr Ferdinand Dudenhöffer