Erst jetzt, eineinhalb Jahre nach Auffliegen des Skandals um
manipulierte Dieselmotoren in den USA, wird klar, was die Manager
damit angerichtet haben. Niemand hat damals, als die Mauscheleien
angeordnet wurden, geahnt, welche Tragweite die Handlungen haben
werden.
Anfangs hatte es noch so ausgesehen, als ob die Branche mit einem
"blauen Auge" davonkommen würde. Das wäre auch so geblieben, wenn
nicht der eine oder andere unverantwortliche Politiker mit dem
Schielen auf Wählerstimmern aus dem "grünen" Lager den Dieselmotor
als Feindbild auserkoren hätte. Ein Drama, wie sich nun zeigt: Die
Käufer sind verunsichert, die Hersteller auch. Die Entwickler bangen
um Folgeaufträge, auch wenn diese derzeit wahrscheinlich dringlicher
sind denn je, um alle negativen Assoziationen wegzubringen.
Nicht weil der Diesel "pfui" ist, denn die Fortschritte waren bereits
in den vergangenen Jahr(zehnt)en enorm: Das weiß jeder Techniker, der
ab und zu das zweifelhafte Vergnügen hat, ein 20 oder 30 Jahre altes
Auto begutachten zu müssen. Manchmal reicht es auch, wenn ein
derartiger Youngtimer auch nur in die Nähe des Betrachters kommt. Man
hört ihn, man riecht ihn - und hier sprechen wir nicht nur vom
Diesel,sondern auch vom Benziner.
Wir in der Kfz-Branche müssen Einigkeit zeigen und dürfen uns den
unverzichtbaren Diesel nicht madig machen lassen. Das sind wir
unseren Kunden (und auch unseren Mitarbeitern und deren Familien)
schuldig, meint Ihr
Mag. Heinz Müller, Chefredakteur