Die Marktanteile von Honda waren in den vergangenen Jahren nicht gerade das, was man in der Branche als "berauschend" bezeichnet: 0,67 Prozent verzeichneten die Japaner 2013,0,58 Prozent waren es 2014,0,59 Prozent ein Jahr darauf. Die Wende kam erst im Vorjahr, als die Marke ein Verkaufsplus von 34,51 Prozent auf 2.432 Neuzulassungen schaffte. Das bedeutete immerhin 0,74 Prozent Marktanteil. Damit ließen die Japaner immerhin Land Rover hinter sich.

Jetzt, wo der Start des neuen Civic unmittelbar bevorsteht, herrscht wieder Aufbruchsstimmung bei Roland Berger. Er arbeitet seit 35 Jahren beim Importeur und ist nebenÖsterreich auch für Tschechien, die Slowakei und Ungarn verantwortlich. "Die Habsburgermonarchie ohne Slowenien und Kroatien", wie er es scherzhaft ausdrückt.

Civic startet Ende März, Viertürer folgt im Mai

Ab 25. März steht der neue Civic bei den Händlern, vorerst aber nur als Fünftürer. 410 Stück davon sollen heuer Abnehmer finden. Die viertürige Version wird im Mai nachgereicht, hier werden im Rumpfjahr 100 Kunden angepeilt. Unklar ist vorläufig noch, ob der Kombi - derzeit als Civic Tourer im Programm - einen Nachfolger erhält. "Wir werden das derzeitige Modell noch ein Jahr lang verkaufen."

Wie es aussieht, wird sich der Civic heuer als Nummer 3 in der Modellpalette von Honda inÖsterreich einreihen: "Hinter dem HR-V und dem CR-V, aber noch vor dem Jazz. In einem Normaljahr dürfte der Civic aber wieder die Nummer 2 werden", analysiert Berger.

Beim Importeur erwartet man, dass das Ergebnis von 2016 heuer weiter gesteigert werden kann, auch wenn das Plus wohl nicht mehr bei 34 Prozent liegen wird.Übrigens: Vom Supersportwagen NSX, der auf der Vienna Autoshow viele Besucher auf den Honda-Stand lockte, wurden bisher 4 Exemplare in Österreich verkauft. Die Auslieferung soll im April beginnen: "Mit diesem technischen Aushängeschild zeigen wir, dass die Kombination von Hybrid und Elektro nichtnotwendigerweise fad sein muss", sagt Berger.

Wird das Händlernetz längerfristig reduziert?

KeineÄnderungen plant der Importeur im Händlernetz -zumindest vorläufig nicht: Denn Berger ist durchaus bewusst, dass 2.500 bis 3.000 Neuzulassungen pro Jahr für ein Netz von 40 Verkaufs- und 56 Servicestützpunkten eher wenig sind. "Auf lange Sicht werden wir unser Netz eventuell reduzieren", meintder Importeurschef.

Es könnte nämlich durchaus sein, dass der eine oder andere Händler die vom Hersteller vorgeschriebenen neuen Standards nicht erfüllen will bzw. kann: "Obwohl wir ohnedies nicht ausufernd teuer sind."

Bisher hätten 20 Händler das neue Konzept umgesetzt, die übrigen hätten bis Ende 2018 dafür Zeit. "Ein neues Briefpapier kann man ja kurzfristig umsetzen, doch die teuren Umbauten wie das Herausreißen von Fliesen oder einen neuen Schauraum heben sich die Händler bis zum Schluss auf."

Beendet sind nun auch die personellenÄnderungen beim Importeur. Berger: "Wenn uns Ende März die letzten betroffenen Mitarbeiter verlassen, wird es hoffentlich mit weniger Personal einigermaßen vernünftig weitergehen."