Möglichst viele Kontakte mit ihren Kunden: Das ist das Ziel von Autohäusern und Werkstätten: Doch in Zeiten, in denen die Ölwechsel-Intervalle länger, die Autos immer weniger reparaturanfällig werden und die Neuwagen auch im Internet präsent sind, wird es immer schwieriger, dieses Ziel zu erreichen. Kein Wunder also, wenn jede neue Idee für Kundenkontakte genutzt wird, sei es die Präsentation eines neuen Autos oder ein sonstiges Event. Dass es auch anders geht, zeigt willhaben mit dem Motorcoach: Alle Fahrzeugwerte werden mittels OBD-Stecker direkt an die Werkstatt übermittelt. "Die Werkstatt weiß über den Kilometerstand Bescheid und erhält jede Fehlermeldung", sagt Mag. Markus Auferbauer, Geschäftsführer des Motornetzwerks. "Wenn ein Lamperl leuchtet, führt das im Idealfall zum Anruf des Kunden. Die Werkstatt weiß Bescheid, was los ist und kann gleich sagen, was der Kunde machen soll, etwa dass er das Auto sofort abstellen oder bei nächster Gelegenheit in die Werkstatt kommen soll."

Mit dem Motorcoach hilft man in Notsituationen

Jene Händler, die den Motorcoach benutzen, seien "die Stars für den Kunden", sagt Auferbauer: "Denn sie helfen in Notsituationen, und das ist besonders wichtig." Derzeit wird aber auch an einer Callcenter- Lösung gearbeitet. Die Händler, die an das System angeschlossen sind, zahlen dann eine Pauschale, wenn ein Werkstattaufenthalt vermittelt wird."

Noch ist der Motorcoach im Testbetrieb, es gebe nun auch andere Stecker, die bei Android und iOS funktionierten. Die ersten Kunden hätten bereits bestellt, erklärt Auferbauer: "Es sind auch große Ketten dabei", meint er, ohne Namen nennen zu wollen.

Auch Gebrauchtwagen ab 2008 passen

Mittlerweile hat sich willhaben.at zur meist besuchten Website inÖsterreich entwickelt. "Wir haben orf. at abgehängt und wollen im Frühjahr noch einmal stärker werden." Für Autohändler sei willhaben. at viel mehr als die größte Plattform: "Wir denken nach, wie wir sie mit zusätzlicher Werbung unterstützen können und wollen Fullservice bieten."

Da kommt noch einmal der Motorcoach ins Spiel: "Das System ist die ideale Lösung, um Gebrauchtwagenkunden an den Betrieb zu binden." Denn alle Volumenmodelle ab Baujahr 2008 sind mit dem Motorcoach nachrüstbar. Das könnte durchaus ein zusätzliches -möglicherweise entscheidendes - Verkaufsargument im schwierigen Gebrauchtwagenbereich sein.

"Der Händler muss zur Marke werden"

Auferbauer rät den Händlern auch, mehr Geld für die Zusatzprodukte auf willhaben.at oder car4you.at zu investieren. "Wenn man zum Beispiel die Poleposition bucht, wird das Auto deutlich häufiger gesehen." Außerdem sei es immer zielführend, den Motornetzwerk-Berater zu einem Gespräch einzuladen. In Zukunft müsse "jeder Händler eine möglichst starke Marke" werden, sagt Auferbauer.

Nur so sei das langfristigeÜberleben gewährleistet: Die Händler sollten nicht nur Neu-und Gebrauchtwagen verkaufen sowie reparieren, sondern zu einem Zentrum für individuelle Mobilität werden. Die Händler sollten neue Geschäftsmodelle entwickeln und sich stärker positionieren als bisher -auch was die Kundenzufriedenheit betreffe. (MUE)