Die Folgen der VW-Abgasmanipulationen standen im Mittelpunkt des
diesjährigen Gasteiner Sachverständigenseminars. Das Fazit: Die
technischen Umrüstungen funktionieren, Auswirkungen auf die Restwerte
sind bisher kaum festzustellen.
Über 100 Experten trafen sich Mitte Jänner in Bad Hofgastein, um am
"40. Internationalen Fachseminar Straßenverkehrsunfall und
Fahrzeugschaden" teilzunehmen. Diskutiert wurden dabei unter anderem
die Auswirkungen der Rückrufaktionen bei diversen VW-Konzernmarken.
Die Maßnahmen an Software und Hardware hätten "keine signifikanten
Verschlechterungen" der Verbrauchs-und Leistungswerte verursacht,
berichtete Dr. Werner Tober von der TU Wien: "Tendenziell ist eher
eine Leistungssteigerung zu beobachten."
Weitgehend stabile Restwerte
Ebenfalls diskutiert wurden die Auswirkungen des Abgasskandals auf
die Restwerte von VW-Konzernfahrzeugen. Laut den Daten des
"Autopreisspiegels" verlief die Entwicklung der Letztangebotspreise
per Dezember 2016 zwar um 3 Prozent schlechter als bei einem Pool aus
Vergleichsfahrzeugen anderer Marken, in den Monaten davor lagen die
Preise der VW-Fahrzeuge dagegenüber jenen der Referenzmodelle.
"Aufgrund dieser Schwankungen lässt sich derzeit kein zuverlässiger
Trend ableiten", erklärte Dr. Wolfgang Pfeffer, Entwickler des
Autopreisspiegels. Ähnliche Auswertungen von Eurotax zeigen eine
stärker divergierende, aktuell aber auch nur um weniger als 3 Prozent
abweichende Restwertentwicklung.
Weitere Themen der traditionsreichen Tagung waren
Fahrerassistenzsysteme, Vorschäden, Neuerungen bei der
Fahrzeugprüfung sowie die aktuelle Judikatur zu Kfz-Versicherungen.
Außerdem kam das Skivergnügen nicht zu kurz -kein Wunder angesichts
des hochalpinen Veranstaltungsorts! (HAY)