Seit 1988 Inhaber einer kleinen Kfz-Werkstatt in Linz, profilierte sich Alfred Weißengruber 2016 mit 61 Jahren zum erfolgreichen Motorsportler. Er kürte sich im Histo-Cup zum österreichischen Tourenwagenmeister auf der Rundstrecke. Grundlage seines Erfolges ist ein 320 PS starker BMW 635 CSi, den der Mechanikermeister vor zehn Jahren erworben und renntauglich gemacht hat. Zumsportlichen Erfolg verhalfen ihm seine Mechaniker Martin Tamesberger und Markus Minichshofer, die den Mühlviertler auch bei seiner beabsichtigten Titelverteidigung zur Seite stehen werden. Weißengruber, dem nach Jahren der Treue Castrol die Motorsportunterstützung aufgekündigt hat, darf nun aufdie Unterstützung von Liqui Moly zählen.

Immer selbstbestimmt

Ans Aufhören denkt der vierfache Vater und achtfache Großvater noch lange nicht. Seine Werkstatt führt er meistens im Alleingang, sie ist Adresse für Motorsportler, die leistbares Tuning suchen. Weißengruber sucht nicht das große Geld, seine Zufriedenheit speist sich aus einem echten Unternehmerdenkenohne externe Direktiven und Mussbestimmungen. Wenn dann auch noch ein veritabler Motorsporterfolg eintritt, ist das für Weißengruber der Augenblick der Erfüllung.

Seine Existenz sichert er sich mit profanen Kfz-Reparaturarbeiten. Ihm geht es nicht nach Werkstattauslastung. Weißengruber muss man vor sich haben, um seine Lebensphilosophie ergründen zu können: "Ich pflege die Unabhängigkeit und komme so zu meinen Zielen." Wo andere jammern, packt er zu.

Sein nachhaltiger Wert ist der Motorsporterfolg. Nach sechs Jahren konzentrierter Arbeit hat er seine erste Meisterschaft gewonnen und alles ist gut in seiner Linzer Welt.

Auf Grundlage dieser Ansichten bietet die Existenz des Unternehmers Weißengruber eine außergewöhnliche Perspektive zu einem sinnvollen Leben. Er ist stolz darauf, auch wenn mancher Leser dieser Zeilen ob dieser Karriere Vorurteile oder ökonomisches Unverständnis aufbaut.

Mit diesem Porträt rücken wir einen Kleinstunternehmer in unser Rampenlicht, dem seit Firmengründung 1988 die Freude am Kfz-Mechanikerberuf nie verloren gegangen ist. Seine Spezialität ist das "Frisieren" von BMW für den Rennsportnachwuchs. Weißengrubers Innovation ist die wirtschaftliche Lebendigkeit, mit der er sein Dasein finanziert. Und er hat ja noch ein paar Erfolg versprechende Motorsportjahre vor sich! (LUS)