Mit der Vienna Autoshow und der Salzburger Werkstatt(ausrüster)messe
AutoZum sind wir ins rotweißrote Mobilitätsjahr 2017 gestartet.
Erfolgreich natürlich! Rund um den epochalen Wandel in der Wirtschaft
setzen die kolportierten Konjunkturdaten für 2017 abermals eine
solide Basis, hypnotisiert vom Sirenengeheul der Statistik.
Unsere
Importeure wissenjetzt schon, dass es zum Jahresende trotz aller
Veränderungen auf dieser Welt wieder 330.000 Neuzulassungen sein
werden. Phantastisch!
Über die Perspektiven zum autonomen Fahren werden plötzlich alle
Hersteller zum Mobilitätsanbieter. Mangels Marktwachstums werden
"alternative Fakten" - ein neuer Wahrheitsbegriff aus den USA
-bemüht, die Digitalisierung steht im Mittelpunkt aller Lösungen. Der
globalen kontrollierten Distribution steht lediglich noch die freie,
jedoch zunehmend schwächelnde lokale Marktwirtschaft im Weg.
Wir sind zu zwanghaften Beobachtern einer schwer durchschaubaren Welt
geworden, wo die virtuelle Masse sinnstiftend wirkt und wo die
Realität weniger Bedeutung hat als Wahrheit und Transparenz. Was den
Mächtigen nicht passt, wird passend gemacht.
Das famose "Postfaktische", ein anderer Begriff für Lüge, droht,
unsere Demokratien und Leistungsgesellschaften aus dem Gleichgewicht
zu kippen, ist aber allein das Ergebnis einer Faszination, die die
neuen Technologien auf uns ausüben.
Das Tempo der Veränderung setzt uns allen zu, also greifen wir
mangels realer Wachstumsperspektiven zur Digitalisierung, die uns
vermeintlich Chancen auf Vereinfachung bietet. Alles muss schneller
und dennoch individueller werden. Jeder vernetzt sich mit jedem. Wo
bleibt der Ertrag ? Bei den weniger werdenden Optimierern, die dafür
zahllos Optimierte ohne Kaufkraft produzieren. Tolle Perspektiven!
Und was passiert auf den Leistungsschauen? Essen und Trinken hält die
Leute beisammen und wo es das auf den Messeständen gab, versammelten
sich die Menschen, um sich in der Realität zu wähnen. Man rückt näher
zusammen, weil der Spielraum wirtschaftlicher Expansion immer enger
wird. Man rückt aber auch zusammen, weil man zum Überleben die
Wahrheit hören will. Vor allem die Wahrheit, die man hören möchte.
Die ist immer mehr fremdbestimmt, bedauert