Mehr Verkäufe, weniger Insolvenzen: Bei oberflächlicher Betrachtung
kann die Autobranche mit dem vergangenen Jahr sehr zufrieden sein.
Auch die Konjunkturprognosen für 2017 sind durchaus positiv.
Hinter den Zahlen verbirgt sich freilich eine hässliche Wahrheit:
Jahrelang haben minimale Erträge für Neuwagen, rückläufige Defekt-und
Unfallzahlen sowie die mangelnde Vergütung von Garantie-und
Gewährleistungsarbeiten vor allem kleine und mittlere
Markenautohäuser finanziell ausgehöhlt. Die Investitionsvorgaben der
Importeure -aus derPerspektive der Markenentwicklung
nachvollziehbar, doch für selbstständige Unternehmer häufig kaum mehr
finanzierbar -haben das Ihre dazu beigetragen.
Noch erleichtern historisch niedrige Zinsen den weitestgehend
fremdfinanzierten Autohäusern das Überleben. Noch ist die
Elektrifizierung der Antriebe nicht weit genug vorangeschritten, um
die Werkstattfrequenz dramatisch zu reduzieren. Doch all das wird
passieren - eher, als die auf Pump finanzierten neuen Schauräume
abbezahlt sind.
Wer meint, dass dieses Szenario zu pessimistisch ist, sollte sichüber die Finanzkraft des eigenen Unternehmens freuen. Repräsentativ
für die Branche sind solche Ausnahmefirmen aber nicht - leider.