Mitsubishi bekennt sich zu einer nachhaltigen Partnerschaft mit dem
Handel und geht dabei besonders auf die Bedürfnisse von
Mehrmarkenbetrieben ein. Dieser spezifisch österreichischen Strategie
will Importchef Andreas Kostelecky auch in Zukunft treu bleiben.
A&W: Wie kann eine vergleichsweise kleine Marke wie Mitsubishi die
Gunst der Händler erobern?
Andreas Kostelecky: Wir versuchen, ein loyaler und verlässlicher
Partner zu sein, der bei seinen Standards mit Hausverstand vorgeht
und auf die Kompatibilität mit anderen Marken achtet. Schließlich
sind unter unseren derzeit 68 Haupthändlern lediglich 12
Exklusivbetriebe. Bei aller Rücksichtnahme darauf wollen wir aber
sehr wohl im Herzen unserer Händler sein - viel wichtiger als der
eine oder Quadratmeter an Schauraumfläche ist es nämlich, seine
Geschäftspartner emotional zu berühren.
Wie lautet Ihr Rezept gegen den harten Preiskampf am Automarkt?
Kostelecky: Als kleine Marke steht man möglicherweise nicht unter
einem derartigen Stückzahldruck wie ein großer Hersteller.
Nichtsdestotrotz kommen auch wir nicht umhin, aggressive
Vertriebsaktionen umzusetzen. Dabei darf freilich nie die Balance
zwischen Stückzahl und Ertrag verlorengehen. Ab und an ist es
sinnvoller, auf das eine oder andere verkaufte Fahrzeug zu verzichten
und stattdessen den nachhaltigen Auftritt am Markt zu wahren.
Wie gut ist das im vergangenen Jahr gelungen?
Kostelecky: Angesichts der langen Verfügbarkeitsprobleme beim ASX bin
ich sehr zufrieden, dass wir 2016 mit ungefähr 3.600
Pkw-Neuzulassungen einen Marktanteil von rund 1 Prozent halten
konnten. Dies gelang vor allem aufgrund der guten Nachfrage nach dem
Outlander. 2017 muss es das Ziel sein, im Markenranking wieder eine
Position gutzu machen und damit Platz 20 am Pkw-Markt
zurückzuerobern. Bei den Nutzfahrzeugen konnten wir 2016 mit rund 650
verkauften Pickups einen Stockerlplatz halten - das ist eine
Leistung, für die unseren Händlern großer Respekt gebührt, denn sie
wurde weitgehend ohne Großabnehmer erzielt. Auch 2017wollen wir,
trotz der Einführung mehrerer neuer Mitbewerbsmodelle, von dieser
Position nicht weichen.
Wie lauten die mittelfristigen Perspektiven für das
Mitsubishi-Händlernetz?
Kostelecky: Einerseits werden wir als Privatimporteur weiterhin darum
bemüht sein, gemeinsam mit unseren Händlern Ziele zu definieren und
Strategien zu entwickeln. Ein Beispiel dafür ist die bevorstehende
Erneuerung der Händlerfassaden. Hier konnten wir ein spezifisch
österreichisches Konzept entwickeln, das bei sehr überschaubaren
Investitionen den Betrieben einenmodernen Außenauftritt ermöglicht.
Andererseits werden wir mit einem stabilen Pkw-Marktanteil von 1,1
oder 1,2 Prozent unsere Position am Markt festigen, in einem
überdurchschnittlich erfolgreichen Jahr sollten sogar bis zu 1,5
Prozent möglich sein. Dazu werden neue Modelle wie das 2018 startende
Coupé im SUV-Segment ebenso ihren Beitrag leisten wie das Engagement
von Mitsubishi bei der Elektromobilität. Unser Hersteller bekennt
sich schließlich dazu, 2020 bereits ein Fünftel der Fahrzeuge mit
Elektromotor oder Plug-in-Hybridantrieb zu verkaufen.