Demnach wurden heuer 166 Unternehmen im Bereich Transportmittel/Kraftfahrzeuge zahlungsunfähig, ein Minus von 3,5 Prozent im Vergleich zu 2015, wo 172 Unternehmen Pleite gingen. Der Konkurs wurde 2016 über 107 Unternehmen (2015: 108) eröffnet, ein Rückgang um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der mangels kostendeckenden Vermögens nicht eröffneten Insolvenzverfahren verringerte sich von 64 auf 59 Fälle. Deutlich angestiegen sind hingegen die Passiva: Sie betrugen insgesamt 80,9 Millionen Euro, ein Plus von 43,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (56,3 Millionen Euro).

KSV1870 warnt vor Anstieg der Zinsen

Österreichweit waren heuer insgesamt 18.900 Dienstnehmer von den 5.227 Insolvenzen betroffen, um 13 Prozent weniger als im Jahr 2015.

Dr. Hans-Georg Kantner, Leiter des Bereichs Insolvenz beim KSV1870, warnt aber vor neuen Entwicklungen: "Seit Kurzem steht die Zinswende nicht bloß mehr im Raum, sondern schon in den Wirtschaftszeitungen, zumindest für die USA. Diese könnten sich - einmal mehr - als Welt-Konjunkturlokomotive erweisen. In der Vergangenheit haben solche Konjunktur-Schübe regelmäßig zu Zinsanstiegen geführt, sobald die Nachfrage substanziell zugenommen hatte und eine Überhitzung der Märkte befürchtet wurde. Diese sind zuweilen auch drastisch ausgefallen."

Vorerst rechnet der KSV1870 für das kommende Jahr allerdings mit keiner drastischen Zinssteigerung und folglich mit nur einer moderaten neuerlichen Steigerung der Unternehmenspleiten.

Transportmittel/Kraftfahrzeuge: die größten Pleiten 2016

Reifen Ruhdorfer GesmbH, Graz (18,6 Mio. Euro Passiva)

Schuster Sport-&Classiccars GmbH, Zipf (7,8 Mio. Euro Passiva)

Schuster Premium GmbH, Zipf (6,0 Mio. Euro Passiva)

E. Bernhard GmbH, Langkampfen (4,6 Mio. Euro Passiva)

Ing. Gernot Franz (Autohaus), Judenburg (3,6 Mio. Euro Passiva)

Io Fahrzeuge Produktions- und Handels GmbH, Brunn am Gebirge (3,5 Mio. Euro Passiva)