Wenn man als Journalist mit den Geschäftsführern von Importeuren spricht, dann bleibt die Frage nach der Umsatzrendite der Händlerschaft oft unbeantwortet. "Kein Kommentar", heißt es. Lars Bialkowski ist viel offener: "Aktuell sind es im Schnitt unserer Händlerpartner 2,1 Prozent. Es lohnt sich also, Nissan-Händler zu sein", sagter: "Wir bieten gute Produkte, mit denen man wertschöpfend arbeiten kann. Und wir haben gute Perspektiven in den kommenden Jahren. Unser Ziel ist ganz klar: mehr Volumen, mehr Ertrag."

Erfreuliche Worte also für eine Händlerschaft, die im vergangenen Jahrzehnt nicht immer derartige Erfolgsmeldungen zu hören bekam. Doch wie es scheint, hat der Deutsche zu den Händlern schon wenige Monate nach seinem Amtsantritt ein gutes Verhältnis aufgebaut.

Neue CI wird schrittweise umgesetzt

Das zeigt sich auch, wenn es um das - bei allen Marken hochsensible - Thema einer neuen CI geht. In den vergangenen Monaten hätten dies bereits 10 Betriebe (zum Beispiel Vogl in Graz und Sonnleitner in Linz) bereits umgesetzt, sagt Bialkowski, und es gebe sehr positive Rückmeldungen. "Bei unserem Schauraumkonzept steht der Kunde im Mittelpunkt: Die Räume sind offener gestaltet, die Verkäufer sind mit den Kunden mittenim Produktbereich." Auch gebe es nun eine deutliche Auffrischung des Erscheinungsbildes, da die bisher letzte derartige Aktion schon vor mehr als 10 Jahren erfolgt sei. Nun werde man sich mit jedem einzelnen Händler unterhalten, sagt Bialkowski: "Es gibt keinen fixen Termin, bis zu dem wir fertigsein wollen. Doch da die Investitionen in einem überschaubaren Rahmen sind, finden wir in jedem Fall individuelle Lösungen. Eine Rentabilisierung ist in einem angenehmen Zeitrahmen möglich."

Großes Potenzial für zusätzliche Händler in Wien

Wichtig ist für Bialkowski auch ein anderes Thema, nämlich die Händlersuche: Mit 46 Haupthändlern (inklusive 24 Filialen) und 26 Subhändlern sei die Abdeckung von Österreich zwar sehr gut: "Dennoch wollen wir diese Zahl optimieren." Das stärkste Potenzial besteht in Wien, wo es neben den beiden konzerneigenen Betrieben im 10. und 22. Bezirk noch die Auto Stahl Reparatur und Vertriebs Gesellschaft m.b.H. im 20. Bezirk gibt. Diese wird (wahrscheinlich noch im 1. Quartal) den zweiten Standort im 21. Bezirk eröffnen. "In Wien wollen wir möglichst zeitnah etwas anbieten." Kleinere weiße Flecken hat Nissan auch in den Bezirken Spittal/Drau und Hallein.

Im Schnitt habe jeder Händlerpartner im Vorjahr 184 Neuwagen verkauft, erklärt Bialkowski. Viel wichtiger sei aber die Leistungsfähigkeit pro Standort, die derzeit bei 90 Einheiten liege. "Ich sehe Potenzial, das zu erhöhen. Wir wollen sowohl bei den Stückzahlen wie auch bei der Profitabilität wachsen." Das sei auchfür die Händlerpartner wichtig. "Eine leistungsfähige Organisation ist ein Schlüsselfaktor für uns." Dieser Aufwärtstrend werde 2017 weitergehen: "Wir treten an, um mehr Geschäft zu machen." Man wolle den Händlern in den kommenden Monaten einen klaren Ausblick darauf geben, wohin die MarkeNissan steuere. Fix ist die Einführung des Micra im März, und auch der 2.0-Liter-Diesel beim X-Trail soll demnächst für zusätzliche Stückzahlen sorgen.