Das Jahr 2016 ging mit einem "ausgezeichneten" Neuzulassungsergebnis
zu Ende - das ließ sich schon vor Bekanntgabe der offiziellen
Statistik sagen. Doch diese Zahlen allein sind wenig Anlass zum
Jubel, denn sie wurden auch im vergleichsweise guten vergangenen Jahr
durch Exportgeschäfte, Eigenanmeldungen und Mietwagendeals geschönt.
Wäre es nicht besser, fragt so mancher, stattdessen einfach 270.000
oder 280.000 "ehrliche" Neuzulassungen auszuweisen?
Der Gedanke ist nett, aber natürlich völlig unrealistisch: Er
widerspricht der kapitalistischen Wirtschaftsordnung, deren
Grundgedanke die Maximierung ist. In Form der sozialen
Marktwirtschaft hat sich dies als tauglichstes
gesellschaftspolitisches Modell erwiesen. Doch gerade seit der
Wirtschaftskrise 2008/09 scheint das richtige Maß verloren gegangen
zu sein: Allerorts wird maximiert und optimiert ohne Ende - auch bei
den Autoimporteuren, wo 2 Personen die Arbeit von einst 5 oder 6
Mitarbeitern machen. Auch bei den Autohäusern, denen immer
unrealistischere Zielvorgaben auferlegt werden.
Diese Entwicklung lässt sich jedoch nicht unbeschränkt fortsetzen.
Bei schrankenloser Optimierung geht zuerst die Offensivkraft der
eigenen Organisation verloren, dann die Motivation der Partner (wie
aus dem MarkenMonitor hervorgeht) - und, zum bitteren Ende gedacht,
mangels wegoptimierten Arbeitsplatzes schlussendlich auch der Kunde.
Philipp Hayder, Geschäftsführer