Das Auslaufen der nationalen Regelung für Ölabgabestellen hat für
Unruhe in der Branche gesorgt. Bevor nun die Betriebe wieder zurück
zur Ölkanne wechseln, bietet das Bundesamt für Eich-und
Vermessungswesen (BEV) in Zusammenarbeit mit den Eichstellen und der
Firma Kastner einen Bestandschutz.
Eine moderne, aber nicht der EU-Norm entsprechende, nationale Lösung
gab es bislang für die elektronisch gemessene Abgabe von
Schmierstoffen in der Kfz-Werkstätte. Mit Ende Oktober ist diese
Lösung ausgelaufen, seit 1.11.2016 gilt nun auch in Österreich
ausschließlich die europäische MID Messgeräterichtlinie. Betroffen
sind Handdurchlaufzähler sowie komplette Öl-Management-Systeme.
Anlagen, die nach der alten Richtlinie zugelassen sind, sind nun
nicht mehr erlaubt. Der Grund dafür sind die modernen Motoröle mit
neuen Viskositäten, die in der bisherigen Genehmigung nicht
berücksichtigt sind. Bei weiterem ungeeichtem Einsatz kann der
Betrieb mit Verwaltungsstrafen bis zu 10.900 Euro bestraft werden.
Bislang war -neben der Demontage der Anlage und der Rückkehr auf die
alte Ölkanne -nur die Umrüstung auf eine neue, MID-zugelassene Anlage
möglich. Wobei hier eine hohe Investition für den Ersatz einer
womöglich erst vor wenigen Jahren installierten, modernen Anlage
fällig wäre. Kurz nach dem Inkrafttreten der Neuregelung bietet das
Bundesamtfür Eich-und Vermessungswesen (BEV) nun auf Antrag der
Firma Kastner und den Eichstellen eine Lösung für einen
Bestandschutz. Laut Eichgesetz darf ausschließlich der Antragssteller
den Bestandschutz herstellen. Betroffene Betriebe können dafür
entweder ihre Eichstelle kontaktieren oder direktmit der Firma
Autobedarf Kastner in Verbindung treten. Kastner betreut als
Marktführer in diesem Bereich einen Großteil der Systeme in
Österreich und hat in Zusammenarbeit mit dem BEV diese Lösung im
Sinne der österreichischen Kfz-Betriebe entwickelt. Kastner ist zudem
Vertriebspartner von Badger Meter Europa, dessen Handdurchlaufzähler
auf weitgehend allen entsprechenden Anlagen installiert sind.
Überprüfung durch Kastner
Nach Beauftragung prüfen die Kastner-Techniker die Durchlaufzähler,
das gesamte Ölmanagement sowie alle eichrelevanten Komponenten auf
die entsprechende Funktion und bringen nach Erfüllung der
Anforderungen ein neues Eichschild mit allen Aktualisierungen
inklusive Bestandschutz an. "Damit darf die Anlage nun weiterhin
benutzt werden", erklärt Mag. Ernst Kieslinger von Kastner. "Die
Kosten liegen um 200 Euro pro Zapfpunkt", freut sich Kieslinger über
die Lösung für die heimischen Betriebe. Durch diese Lösung konnten
Schaden und Kosten von der Branche abgewendet werden.
Auch Edmund Falkner von der Eichstelle Doppler GmbH freut sichüber
den Bestandschutz und empfiehlt generell die regelmäßige Überprüfung
der Anlagen durch den Lieferanten.