Am Anfang ging es bei den Automobilherstellern darum: Wer liefert das richtigeÖl in der richtigen Menge direkt ins Werk? Mittlerweile hat sich das sogenannte First-Fill komplett geändert. Natürlich ist die technologische Entwicklung bei ständig komplexeren und immer sparsameren Aggregaten ein wichtiges Thema. In Wahrheit kosten First-Fill-Verträge die Ölkonzerne aber immer mehr Geld. In den Ausschreibungen geht es nicht mehr darum, wer das beste Produkt zum fairen Preis anbietet, sondern wer am meisten dazulegt. Darüber hinaus gehören Marketingaktion, Motorsportsponsoring und Ähnliches zum Paket.
Autohersteller empfiehltÖlmarke
Den Slogan "Autohersteller empfiehlt " auf demÖldeckel lassen sich die Ölkonzerne einiges kosten, schließlich bietet das die Chance, beim Service wieder dieses Öl zu verkaufen.
Wie entscheidend diese Empfehlung tatsächlich ist, wird möglicherweise überschätzt. Zumindest in traditionellen österreichischen Autohäusern wird durch das Vertrauen in den Unternehmer und den Kundendienstberater die "Hausmarke" genommen, also jenes Motoröl, mit dem der Betrieb seit vielen Jahren einen Vertrag hat.
First-Fill-Kaiser: Castrol, Total und Shell
Bei einer kleinen Umfrage unter denösterreichischen Automobilimporteuren werden vor allem die Marktführer genannt, die im großen Stil Verträge mit den Automobilherstellern haben. So werden Kooperationen mit Marktführer Castrol unter anderem von Volvo, Jaguar Land Rover, vor allem aber von Ford und der Volkswagen-Gruppe genannt.Auch Service-und Genuine-Öle werden für so manche Autohersteller produziert. BMW hat im Aftersales erst vor Kurzem zur Marke Shell gewechselt, die nun einziger empfohlener Lieferant ist.
Total ist naturgemäß bei den französischen Marken Renault (mit Elf) sowie der PSA-Gruppe bei First-Fill und Serviceöl positioniert, auch mit Kia und Aston Martin wird eng zusammengearbeitet. Über die Renault-Kooperation ist man auch Lieferant bei Nissan. Sehr wichtig ist für den französischen Konzern auch dieProduktion der Serviceöle für Opel und Mazda.
All diese Dinge mögen den Ölkonzern Geld kosten und dem Autohersteller bringen. Für das Markenautohaus sind solche Empfehlungen, sofern es diese nutzt, nicht von Nachteil.
Öl als Bestandteil des Ersatzteilbonus
Schwieriger wird es beim nächsten Schritt: der Lieferung des Öls über die Ersatzteilschiene des Automobilherstellers, wie zum Beispiel Castrol über Ford und Volkswagen, und in weiterer Folge die Knüpfung an den Ersatzteilbonus. "Das ist der letzte Bereich, den ich noch frei entscheiden kann", jammern viele Händler über diese Entwicklung. So bekennen sich beispielsweise Suzuki (JX Nippon Oil) oder Volvo (Castrol) klar zur Bonifizierung, auch bei Ford wird dieses Thema forciert. Das mag auf den ersten Blick positiv erscheinen, der Spielraum für den Händler wird freilich enger. Denn binnen kürzester Zeit ist dasÖl fixer Bestandteil der jährlichen Ersatzteilabnahme und die Flexibilität im Zukauf ist Geschichte. Die Marge wandert von der Werkstätte zum Importeur, der natürlich gewaltige Mengen kaufen kann. Und bei Wartungsverträgen werden dann icht nur die Einkaufspreise, sondern gleich die Verkaufspreise für dieses Öl vorgeschrieben. (GEW)
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