"Der Kfz-Betrieb muss darauf achten, möglichst viel von der übrigen
Suppe zu bekommen!"
Die Suppe, die immer dünner wird, hat im Ölbereich gleich zwei
Bedeutungen. So werden aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen
CO2-Reduktionen mit immer dünnerem, fast wasserähnlichem Öl auch noch
weitere innermotorische Einsparungsmaßnahmen gesetzt. Für die
Betriebe hat das zwei Auswirkungen: Einerseits wird dieZahl der zu
verwendenden Produkte immer komplizierter und auch die
Rückwärtskompatibilität wird -zumindest in der Übergangsphase -immer
geringer. Andererseits wird die richtige Befüllung komplexer, das
richtige Öl für den jeweiligen Motor wird immer mehr zur
Expertensache und hilft damit denFachwerkstätten. Obwohl die dünnere
Öl-Suppe die Kompetenz der Werkstätten steigern wird, wird auch die
Ertragssuppe immer dünner. Denn abgesehen vom Druck durch den
Endkunden, der durch die Internet-Preistransparenz immer weniger
bereit ist, die Öl-Preise in der Werkstatt zu bezahlen, kommennoch
zwei weitere Entwicklungen.
Wartungsverträge und Reparaturvorgaben durch Hersteller und
Leasingfirmen sind zwar nicht neu, aber sie werden drastisch
zunehmen. Wartungsverträge, Reparaturvorgaben, Flatrate-Angebote und
All-inclusive-Leasing bis hin zur reinen Miete werden immer
begehrter, der Anteil an Flottenfahrzeugen steigt. Immer seltener
wird dem Autofahrer, der das Fahrzeug zum Service in die Werkstätte
bringt, dieses auch gehören und immer seltener wird er Entscheidungen
darüber treffen dürfen.
In diesen Fällen werden sowohl die zu füllenden Öle wie auch die
Preise vorgeschrieben werden. Gleichzeitig haben die
Automobilimporteure nun die Öl-Marge für sich entdeckt und wollen an
diesem Kuchen mitnaschen. Der Kfz-Betrieb muss darauf achten, durch
Unabhängigkeit und den richtigen Lieferanten nochmöglichst viel von
der Suppe zu bekommen.