Das europaweite Neuzulassungs-Minus im Juli war offenbar nur ein
"Ausreißer": Im August holte der Markt deutlich auf und nach 8
Monaten liegen die Werte mit mehr als 10,1 Millionen Stück schon um
7,7 Prozent über jenen des Vorjahres.
Um sich vorzustellen, was 7,7 Prozent bedeuten, muss man sich nur ein
Bild vor Augen halten: In den ersten 8 Monaten des heurigen Jahres
wurden in den 29 untersuchten europäischen Ländern um 722.582 neue
Pkws mehr zugelassen als im Vergleichszeitraum 2015. Stellt man diese
Autos Stoßstange an Stoßstange und nimmt eine Durchschnittslänge von
4,5 Metern pro Fahrzeug, so ergibt das eine Schlange von mehr als
3.251 Kilometern. Das ist, anders gesagt, fast die Streckevon Wien
nach Athen und wieder retour.
VW läuft dem Vorjahr hinterher
Etwas mehr als ein Jahr ist es mittlerweile her, dass der VW-Konzern
vom "Diesel-Gate" und anderen Kalamitäten gebeutelt wird. Umso
gespannter verfolgt die Branche die Auswirkungen der Krise. Nach den
ersten acht Monaten dieses Jahres kann man sagen: Die Auswirkungen
sind kaum spürbar. Laut Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann sanken die
weltweiten Auslieferungen zwischen Jänner und August nur um 0,2Prozent (was bei einem derart großen Unternehmen wie VW aber auch
fast 9.000 Autos weniger sind). Wobei man erwähnen sollte: Nimmt man
nur den August, so war weltweit sogar ein Plus von 4,7 Prozent
spürbar.
Stackmann führt dies vor allem auf den starken Anlauf des Tiguan und
die große Nachfrage aus China (wo es ja kaum Dieselautos gibt)
zurück. Und in Europa? Da verläuft das Geschäft für VW
unterschiedlich: Das stärkste Minus gab es in den ersten 8 Monaten
mit 4,0 Prozent ausgerechnet am Heimmarkt Deutschland, der mit
383.400 Fahrzeugen mehr als ein Drittel aller VW-Verkäufe in Europa
(1.128.000) darstellte. Klar, dass andere Länder dieses Minus nicht
wettmachen konnten, insgesamt sanken daher die VW-Verkäufe in Europa
heuer um 1,1 Prozent. Am relativ erfreulichsten lief es für die
Wolfsburger inOsteuropa, wo heuer mit 143.700 Autos ein Plus von 6,9
Prozent erzielt wurde -und das, obwohl der Absatz in Russland um 7,1
Prozent auf 45.600 Einheiten eingebrochen ist. (MUE)