Ein weiterer Anbieter startet inÖsterreich: Drivy vernetzt
Privatpersonen; Versicherungspartner ist die Allianz.
Feste Stationen oder am einheitlichen Erscheinungsbild erkennbare
Flotten sucht man bei Drivy vergeblich. Die in Frankreich gegründete
Carsharing-Plattform setzt auch in Österreich auf Privatfahrzeuge,
die möglichst unkompliziert den Nutzer wechseln. Eine App leitet
sowohl den Anbieter als auch den Interessenten durch den ganzen
Vorgang, selbst der Vertrag wird am Smartphone unterschrieben.
Keine künstlichen Flotten
Mit dieser Taktik will Heiko Barnerssoi, Country Manager Germany&Austria, den Markt um eine Facette erweitern, denn: "Wir brauchen
keine künstlichen Flotten. Mit dieser Form kann man ein ganzes Land
abdecken, es reicht schon, wenn in einer kleinen Stadt einer sein
Auto hergibt." Das Interesse der Fahrzeugbesitzer sei von Beginn an
sehr groß gewesen, innerhalb von 48 Stunden hätten sich 100 Personen
registriert - ein schnellerer Zulauf als in anderen Drivy-Ländern wie
Deutschland oder Spanien. Mittlerweile befinden sich über 200
Fahrzeuge auf www.drivy.at, Ende des Jahres kann sich Barnerssoi
einen Carpool von 2.000 Exemplaren vorstellen. Etwa ein Viertel davon
ist in der Bundeshauptstadt registriert.
Anbieter bestimmen Preis selbst
Bestimmte Voraussetzungen müssen für eine Teilnahme am
Drivy-Geschehen erfüllt sein, dazu gehört die Verkehrstüchtigkeit des
Fahrzeugs und eine Obergrenze für den Gegenwert von 45.000 Euro. Wie
in Frankreich, Deutschland und Spanien übernimmt die Allianz die
Versicherung in der Zeit des Carsharings. Zum starken
Sicherheitsmanagement bei Drivy gehört eine eigene Abteilung in
Paris. Warnung vor Betrügern kommt aber auch aus der Community
selbst, da Anbieter sofort bewertet werden können.
Der Preis bei Drivy wird vom Anbieter selbst bestimmt,ähnliche Autos
können so durchaus zu unterschiedlichen Konditionen zu finden sein.
Etwa 70 Prozent davon verbleiben dem Fahrzeugbesitzer, der Rest teilt
sich auf Steuern, Versicherung und Drivy-Servicegebühren auf.
Großbritannien soll als nächstes Land den Carsharing-Ansatz von Drivy
kennenlernen. Für den künftigen Ausbau werden weitere Länder
evaluiert. Ein bestehender Carsharing-Markt und eine "reisefreudige
Bevölkerung", so Barnerssoi, gehören zu den Voraussetzungen. Denn wer
sich einmal kostenlos registriert hat, kann Drivy auch in anderen
Ländern nutzen. Sobald verschiedensprachige Nutzer im Spiel sind,
lässt sich die App auf Englisch umschalten.