Energiesparende Kraft-Wärme-Kupplungen für Karosseriebetriebe, ganzheitliche Konzepte bei Firmen wie ATP Auto-Teile-Pöllath, HAZET und ILS Logistik sowie besonders umweltfreundliche Initiativen von Liqui Moly und Bosch: All diese Projekte erhielten heuer den "Umweltpreis" von Partslife. "Umweltfreundliches Wirtschaftenist in den Unternehmen angekommen", unterstrich Geschäftsführer Wolfgang Steube bei der Mitte Juni in Wiesbaden abgehaltenen Jahrestagung - ein Trend, zu dem der Branchendienstleister wesentlich beigetragen hat.

Wachstumskurs inÖsterreich

Partslife wurde 1995 von der deutschen Kfz-Teileindustrie gegründet, um die mit der Verpackungsverordnung einhergehenden Auflagen zu erfüllen. Heute reicht das Leistungsspektrum von der Teile- und Altölentsorgung über die Energieeffizienzberatung bis hin zum Arbeitsschutz. Als Gemeinschaftsunternehmen von 31 Gesellschaftern ist Partslife für 57 Systempartner mit 74 Produktmarken tätig.

InÖsterreich betreut man im Auftrag von ATP und Birner sowie als Ölentsorgungspartner von Liqui Moly und Shell über 750 Kfz-Betriebe. "Unser Plan ist, dass wir 2018 die Schwelle von 1.000 österreichischen Werkstätten überschreiten werden", definiert Steube die weiteren Wachstumspläne.

Vielfältige Herausforderungen

Hilfreich ist dabei zweifellos die Rolle als zentrale Branchenplattform, die Partslife längst eingenommen hat. Auch die heurige Jahrestagung glänzte mit hochkarätigen Besuchern und kompetenten Referenten. Dazu gehörte Branchenberater Dipl.-Kfm. Michael Borgert. Er prognostiziert bis 2025 ein weiteres Wachstum des deutschen Pkw-Bestands von 44,4 auf 49,8 Millionen Fahrzeuge. Parallel werde das durchschnittliche Fahrzeugalter von 9 auf 10,7 bis 10,9 Jahre steigen - aber dennoch werde durch die steigende Verbreitung von Assistenzsystemen sowie die immer höhere Teilequalität der Aftermarket schrumpfen: "Schon von 2008 bis 2014 ist die jährliche Anzahl der Wartungs-und Reparaturaufträge um 17 Prozent gesunken."

Mag. Walter Birner, geschäftsführender Gesellschafter des heimischen Teilemarktführers Birner, beschäftigt sich unterdessen mit einer anderen Herausforderung: Unter dem Namen "caruso" regt er eine europaweite Telematiklösung an, um auch dem freien Servicemarkt Zugang zu den von modernen Fahrzeugen generierten Reparatur- und Wartungsdaten zu verschaffen. Bis zur Realisierung des vielversprechenden Projekts dürfte es jedoch noch ein weiter Weg sein: Schließlich gibt es diesbezüglich, wie beim Partslife-Kongress ebenfalls deutlich wurde, nicht einmal branchenintern eine gemeinsame Linie.