Jeder fünfte in Österreich verkaufte "Gebrauchte" ist jünger als 2 Jahre: Das ist klar, denn die Kurzzulassungen müssen ja irgendwann auf die Straße. Damit tut sich für Autohändler ein neuer Geschäftszweig auf: Denn mit diesen Autos kann man gutes Geld verdienen: "Aber nur dann, wenn man es richtigangeht", sagte der deutsche Auto-Professor Dr. Willi Diez bei der Dekra-Veranstaltung. Entscheidend sei nämlich der Zeitfaktor: "Gefährlich ist beispielsweise, wenn man 50 junge weiße VW Golf hat und der Importeur dann eine Verkaufsaktion für Neuwagen startet." Aber auch sonst sollte man den Faktor Standzeiten nicht außer Acht lassen: Da könne viel Geld verloren gehen.

Restwertrisiko ist unterschiedlich hoch

Laut Mag. Roland Strilka, Analyst bei der Eurotax, haben junge Gebrauchtwagen von Ford, Skoda und Mazda das geringste Restwertrisiko, während es bei Opel, Honda, Volvo oder Mercedes deutlich höher ist.

Oft sollten die Alarmglocken bei den Händlern, die Gebrauchtwagen ins Ausland verkaufen oder von dort beziehen, viel früher läuten: Das war das Resümee des deutschen Unternehmensberaters Sven Herpolsheimer bei seinem Referat beim Gebrauchtwagen-Forum. Dann zum Beispiel, wenn an einer Adresse in Prag zwar nur 32 Personen gemeldet sind, aber 1.139 Unternehmen dort ihren Sitz haben. Natürlich kommt eine Firma, die sich nur ab und zu mit Auslandsgeschäften beschäftigt, nur selten auf die Idee, dass etwas nicht stimmen könnte. Das böse Erwachen folgt dann, wenn man auf der Umsatzsteuer "sitzen" bleibt. Sein (nicht ganz uneigennütziger) Tipp: Man sollte die Prüfung von Geschäftspartnern Profis überlassen. Dies kostet 89 Euro und man ist "auf der sicheren Seite".

Importeure geehrt

Am Ende der Veranstaltung wurden auch Vertreter jener Importeure geehrt, deren Fahrzeuge beim "Gebrauchtwagenreport" besonders gut abgeschnitten hatten. Dafür wurden die Ergebnisse von 15 Millionen Hauptuntersuchungen (sprich "Pickerl"-Überprüfungen) in Deutschland herangezogen. Bewertet wurden aber nur Modelle, von denen mindestens 1.000 Stück überprüft wurden.

Bei den Kleinwagen gewann der Toyota Yaris, in der Kompaktklasse der Honda Civic. Die Mittelklasse entschied der Volvo S60/V60 für sich, bei den Kleintransportern war der Opel Combo siegreich und bei den Transporten der Renault Master. "Bester aller Klassen" wurde der Audi A6.

Die Trophäen wurden an Vertreter der Importeure übergeben. Für Kopfschütteln sorgte, dass niemand von Mercedes erschienen war. Dabei hätte er/sie gleich vier Auszeichnungen entgegennehmen dürfen: Jene für die Oberklasse (CLS) ebenso wie für die Sportwagen/Cabrios (SLK), für die Geländewagen/SUVs (M-Klasse) und Vans (B-Klasse).