Mitten im Krisenjahr 2008 lief die Serienproduktion des X-Bow an, ein Schritt, der nicht ohne Folgen blieb. "Wir mussten 3 Monate nach dem Start unser Projekt KTM X-Bow radikal redimensionieren und anpassen", wie Dipl.-Ing. Stefan Pierer, Vorstandsvorsitzender Cross Industries AG anlässlich der Präsentation des 1.000. im Grazer Werk gebauten Sportwagenmodells sagte. Nach der Anpassung habe KTM 2009 rund 50 Millionen Euro abschreiben müssen, "was man auch erst einmal verdauen können muss", so Pierer.

Statt wie ursprünglich vorgesehen 500 Fahrzeuge jährlich werden derzeit rund 100 produziert. "Allerdings bringt jedes Auto, das auf den Markt kommt, auch bei Service und Teilen ein Zusatzgeschäft. Die Fahrzeugproduktion läuft durch das Abschreiben der Investitionen und Werkzeuge kostendeckend", so Pierer. In den vergangenen Jahren sei die Fokussierung auf den Hobbyrennsport gelegt worden. Insgesamt falle die X-Bow-Bilanz positiv aus: KTM habe 1.000 Fahrzeuge in den Markt bringen können.

Pierer: Was Colin Chapman gelang, schafft KTM auch

Für den Standort in Graz gebe es ein klares Commitment: "Denn in Graz und Umgebung ist der Auto-Cluster ACstyria beheimatet. Deshalb sind wir mit dieser Investition hierher gegangen, nicht zuletzt deshalb, weil wir auch sehr gut ausgebildete Mitarbeiter finden". Am Ende des Tages sei es KTM mit demX-Bow gelungen, "Ähnliches zu erzielen wie Colin Chapman mit dem Lotus Super Seven, der über viele Jahrzehnte nicht umzubringen ist - ich glaube, das schaffen wir auch".

US-Start: Pierer erwartet zusätzlichen Schub

Einen zusätzlichen Schub erwartet Pierer mit dem geplanten Verkaufsstart in den USA. Man dürfe davon ausgehen, dass die ersten, speziell für den dortigen Markt spezifizierten X-Bow im Frühjahr 2017 in den USA und Kanada eintreffen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt werde die KTM Sportcar GmbH eine Nordamerika-Tochter bekommen und ein kleines, aber exklusiv ausgewähltes Händlernetz für das geplante "Track-Day-Car" aufbauen. "Es gibt in Amerika eine Rennsportszene und einen darauf spezialisierten Handel. Die ersten Ansprechpartner in den USA sind Rennstreckenbetreiber, die sich Flotten zulegen wollen. Es gibt dort aber auch Rennserien, wo private Fahrer, die den X-Bow aus Europa kennen, ein Fahrzeug kaufen." Insgesamt erwartet Pierer in den USA jährlich einen Absatz von 30 bis 40 Fahrzeugen.