Der Fahrzeughandel will eineÖkoprämie, aber eher keine
Elektroautoförderung. Die Automobilimporteure wollen eine
Elektroautoförderung, aber eher keine Ökoprämie.
Das Reparaturgewerbe
will nichts von beidem, die Autofahrerklubs stimmen sich ohnehin
weder untereinander noch mit den automotiven Wirtschaftstreibenden
ab. Werwundert sich da noch, dass unsere Branche kein Gehör findet?
Keiner der genannten Forderungen ist schlecht. Doch damit die Politik
zuhört, muss die Botschaft auf wenige Kernaussagen konzentriert und
gemeinsam vorgetragen werden. Persönliche Eitelkeiten müssen dabei
manchmal zurückstehen - sie können ohnehin umso stärker gepflegt
werden, wenn die Wünsche erfüllt werden.
In Wien neigen die Regierenden dazu, Entscheidungen aus Berlin mehr
oder minder exakt zu kopieren. Das war in der Vergangenheit manchmal
gut (Verschrottungsprämie) und manchmal fatal (Migrationswelle). Das
Frühjahr hätte die Chance geboten, nach Inkrafttreten der deutschen
Elektroautoförderung rasch nachzuziehen, zumal die vom Ausgang der
Bundespräsidentenwahlen geschockten Regierungsparteien kurzzeitig
geneigt waren, diverse Interessengruppen mit Zuwendungen
zufriedenzustellen. Diese Gelegenheit ist vorbei. Sie kommt
vielleicht nie wieder.
Wie man professionell die Politik beeinflusst, zeigt uns ausgerechnet
der VCÖ vor. Wo bleibt die Auto-Dachorganisation, die alle Interessen
in sich vereint? Nicht statt, sondern ergänzend zu den in ihren
Partikularinteressen gefangenen Standesvertretungen?
Philipp Hayder