Trotz steigender Herausforderungen soll das Schmierstoffgeschäft
weiter ein zentraler Ertragsbringer für die Branche sein, ist
Alexander Hornoff von Motul überzeugt.
Schmierstoffe sind bereits heute ein integraler Bestandteil der
Motorenkonstruktion. Da jeder Fahrzeughersteller seine eigenen
Entwicklungsziele verfolgt, kommt es zwangsläufig zu einer Vielzahl
an Spezialschmierstoffen. "Damit wird es auch immer schwieriger,
Produkte zu entwickeln, die in den freien Werkstätten oder bei
Mehrmarkenhändlern universell eingesetzt werden können", sind
Alexander Hornoff, Leiter Technik Motul Deutschland, die
Anforderungen für die Werkstätte bewusst. Zwar haben die Öle die
gleiche Viskositätsklasse, entscheidend sind aber die Freigaben.
"Außerdem bekommen Schmierstoffe beim Autofahrer nicht die notwendige
Aufmerksamkeit", weiß Hornoff. Diese Aufmerksamkeit und das
Verständnis müssen entwickelt werden. "Motorenöl muss heute in
modernen Downsizing- bzw. Rightsizing-Motoren mit entsprechender
Abgasnachbehandlung, reduzierter Ölkapazität, flexiblen
Wartungskonzepten und unter extremen Betriebsbedingungen viel mehr
leisten als vor 20 bis 30 Jahren", so Hornoff.
Immer geringere Viskositäten
Und diese Leistungsfähigkeit wird noch weiter zunehmen: "Der Trend
geht hin zu immer niedrigeren Viskositäten. Fahrzeughersteller suchen
wirklich nach jedem Gramm CO 2-Einsparungspotenzial und setzen damit
verstärkt auf Technologien, die den Einsatz niedrigviskoser
Schmierstoffe wie 0W16, 0W12 oder 0W8 überhaupt erst möglich machen."