Verschiedene Geräte aus einer Hand führen rasch zum Erfolg, wie ein
Praxisbeispiel von Hella Gutmann Solutions beweist.
Die Fahrzeugelektronik sowie die Verbindung der einzelnen Aggregate
im Automobil werden immer komplexer, die Fehlerdiagnose dadurch immer
komplizierter. Mit einem Diagnosegerät allein ist der Fehler oft gar
nicht zu finden, da braucht es auch die anderen Werkstättengeräte,
die Hand in Hand funktionieren. Das perfekte Zusammenspiel beschreibt
Hella Gutmann Solutions anhand eines aktuellen Praxisbeispiels.
Defekte Klimaanlage
Ein Audi A5 suchte im Sommer die Werkstätte auf, weil die Klimaanlage
nicht funktionierte. Reinhard Preis, Ausbilder bei Hella Gutmann
Solutions, berichtet von der Situation. "Wie gewohnt wurde zunächst
der Fehlerspeicher abgefragt, doch mit negativem Ergebnis: Das
Diagnosegerät, ein megamacs 56 von Hella Gutmann, zeigte keinen
gespeicherten Fehler im Klimasystem an."
Der Fehler lag demnach nicht in der Elektronik, also weder bei den
Temperatursensoren, dem Regelventil oder den Stellmotoren. "Die
Fehlersuche reduzierte sich also auf die Prüfung der
Kältemittel-Füllmenge und die Suche nach einem möglichen mechanischen
Defekt", so Preis. Der Techniker wechselte demnach das Gerät, nicht
aber die Marke. Nun kam der Husky 300, das Klimaservicegerät von
Hella Gutmann Solutions, zum Einsatz. Preis: "Die abgesaugte Menge
Kältemittel wurde mit der vorgegebenen Füllmenge verglichen. Doch die
minimale Abweichung von 110 g konnte nicht ausschlaggebend für den
Systemausfall sein."
Die nächsten Schritte entsprachen dem regulären Klimaservice:
evakuieren, vakuumieren und wiederbefüllen, ehe der megamacs 56 zur
weiteren Diagnose wieder an der Reihe war. Der Meister überprüfte bei
laufendem Motor und maximaler Kälteeinstellung die Parameter des
Klimasteuergerätes: "Er wählte sechs Parameter, die ihm
aufschlussreich erschienen, darunter den vom Sensor übermittelten
Druck auf der Hochdruckseite, die letzte und vorletzte
Kompressorabschaltung sowie die Ansteuerung des Regelventils in
Ampere."
Druck in ruhendem System
"Der Kältemitteldruck von 5 bar entsprach dem normalen statischen
Druck in einem ruhenden System. Dies, obwohl das Regelventil und
damit auch der Kompressor ganz offensichtlich angesteuert wurde. Der
auf dem megamacs angezeigte Wert bewegte sich im Bereich über 50
Prozent mit einer Stromaufnahme zwischen 0,4 und 0,8 A", erklärt
Preis. Bei der herrschenden Außentemperatur hätte der Systemdruck auf
der System-Hochdruckseite auf 7 bis 10 bar steigen müssen. Außer, der
Kompressor selbst wäre defekt.
Hier stößt das Diagnosegerät an seine Grenzen, denn für die
Niederdruckseite des Systems ist kein Parameter im Steuergerät
vorhanden. Deshalb schickte der Techniker einmal mehr den Husky auf
die Fährte. "Auf dem Manometer des Huskys waren 5 bar sowohl auf der
Nieder- als auch auf der Hochdruckseite abzulesen.
DerÜberlastschutz, eine vulkanisierte Sollbruchstelle des
Kompressorantriebs, war ausgelöst - die Folge eines inneren Schadens,
wie sich nach der Demontage bestätigte. Schon die Druckmessungen per
Klimaservicegerät sind sehr aufschlussreich, wenn man sich mit
Klimasystemen auskennt und die entsprechenden Solldaten vorliegen
hat. Doch die Kombination mit einem Diagnosegerät wie dem megamacs
ist überlegen, denn man wird quasi geführt", so die Erklärung des
Ausbildners zur erfolgreichen Zusammenarbeit von zwei Geräten von
Hella Gutmann Solutions.