Exakt 1.013 Endkunden und 275 Autohäuser wurden im April 2016 vom Marktforschungsunternehmen puls zu ihren Teileeinkaufsgewohnheiten befragt. Das Ergebnis: Für beide Gruppen ist die Internetnutzung selbstverständlich. Während Autofahrer vor allem bei Plattformen wie kfzteile24.de oder eBay Motors einkaufen, nutzen Fachbetriebe primär die Bestellsysteme der einschlägigen Großhändler.

Anspruchsvolle Gewerbekunden

Bei der Weiterempfehlung würden sich freilich "die Geister scheiden", berichtet puls-Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner: So kommen eBay Motors (55 Prozent), kfzteile24.de (53 Prozent) und mister-auto.de (50 Prozent) bei Autofahrern auf besonders hohe Weiterempfehlungsraten. Dagegen werden die Bestellplattformen der B2B-Teilegroßhändler nur von einer Minderheit ihrer gewerblichen Nutzer empfohlen: Wessels +Müller erzielt mit 19 Prozent positiven, 43 Prozent indifferenten und 38 Prozent negativen Bewertungen noch das beste Ergebnis. Jenen Plattformen, die auch für Endkunden zugänglich sind, stehen die Betriebe überhaupt sehr kritisch gegenüber.

Skepsis bei mitgebrachten Teilen

Ein "heißes Eisen" in Verbindung mit dem Online-Einkauf ist der Umgang mit jenen Ersatzteilen, die Kunden selbst bestellen und dann in die Werkstätten bringen: 2015 haben dies 33 Prozent der Betriebe abgelehnt, mittlerweile sind es 47 Prozent - kein Wunder angesichts von Verdienstentgang und Haftungsfragen. Wer dennoch mitgebrachte Ersatzteile einbaut, tut dies in der Hoffnung auf neue Kunden (86 Prozent) sowie verkaufte Arbeitszeit (74 Prozent).

Übrigens bauen 35 Prozent der privaten Online-Besteller ihre Teile laut Untersuchung selbst ein. Dahinter folgen der Einbau bei freien Werkstätten (27 Prozent), bei "Freunden oder Bekannten"(20 Prozent), bei markengebundenen Betrieben (10 Prozent) sowie bei Serviceketten (7 Prozent).

"Begrenzter Markt"

Dass der direkte Teileverkauf an Endkunden zu einer existenziellen Gefahr für die Kfz-Betriebe wird, fürchten die Studienautoren unterdessen nicht: Nur 11 Prozent der Autofahrer möchten in Zukunft häufiger online bestellen, 29 Prozent wollen dies dagegen gar nicht mehr tun. Das Resümee von Weßner: "Teileportale haben bei Endkunden einen begrenzten Markt gefunden, dervor allem freie Werkstätten betrifft."