Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Lenz, Vorsitzender desÖsterreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik und Organisator des Motorensymposiums, ist davon überzeugt, dass es ohne Elektrifizierung der Motorenaggregate nicht gehen wird, aber Otto- und Dieselmotoren auch noch zukünftig bestehen werden. Um bis 2020 ihren Flottenverbrauch unter die dann europaweit geltende CO2-Grenze von 95 g/km zu bringen, gehen die Hersteller dabei unterschiedliche Wege.

Eine Vielzahl an neuen E-Autos soll kommen

Mit einer Investition von rund 3,9 Mrd. Euro bis 2020 plane Ford, 13 neue E-Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, so Dr. Ken Washington, Vizepräsident Forschung und Vorentwicklung. Die PSA-Gruppe plant neue batterieelektrische Fahrzeuge im B-Segment auf Basis einer 2019 kommenden neuen Modulplattform. Bei Volkswagen soll bei der nächsten Transporter-Generation eine elektrische Antriebsvariante dabei sein und bis zum Ende des Jahrzehnts der 1. Porsche-E-Sportwagen mit einer Reichweite von 500 Kilometern auf den Straßen unterwegs sein.

Unterschiedliche Optimierungsansätze beim Dieselmotor

Die (selbstzündenden) Dieselmotoren erachtet Prof. Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG, als wichtigen Baustein am Weg zur weiteren CO 2-Reduktion. Optimierungsmaßnahmen sieht er in den Bereichen Aerodynamik, Energiemanagement und Leichtbau. In diese Richtung arbeitet etwa auch Alfa Romeo und setzt beim Motor der neuen Giulia auf eine Vollaluminium-Variante.

VW schafft durch Downsizing beim neuen EA211 R4 TSI mit 1,4 l Hubraum trotz geringeren Hubraums mit Miller-Brennverfahren zur höheren Verdichtung und Aufladung durch einen Abgasturbolader mit variabler Turbinenergonomie eine Verbesserung des Wirkungsgrades um 10 Prozent. Um ein Motor-Klopfen bei den Optimierungsmaßnahmen zu verhindern, sieht Dr. Thomas Pauer, Senior Vice President bei Bosch, in der Wassereinspritzung einegute Möglichkeit. Die Verdampfungswärme reduziert dabei vor der Verbrennung die Temperatur im Motor.

Brennstoffzelle, die alles frisst

AVL List arbeitet mit Experten an der Entwicklung einer Brennstoffzelle, die mit allen konventionellen Kraftstoffen wie Diesel, Benzin, Methanol oder Ethanol betrieben werden kann.