Mehr als 1.000 Motorenexperten, Wissenschafter sowie Topmanager der
Automobil- und Zulieferindustrie trafen sich beim 37. Internationalen
Wiener Motorensymposium, umüber Neuentwicklungen zu diskutieren und
einen Blick auf Zukunftstechnologien zu werfen.
Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Lenz, Vorsitzender desÖsterreichischen
Vereins für Kraftfahrzeugtechnik und Organisator des
Motorensymposiums, ist davon überzeugt, dass es ohne Elektrifizierung
der Motorenaggregate nicht gehen wird, aber Otto- und Dieselmotoren
auch noch zukünftig bestehen werden. Um bis 2020 ihren
Flottenverbrauch unter die dann europaweit geltende CO2-Grenze von 95
g/km zu bringen, gehen die Hersteller dabei unterschiedliche Wege.
Eine Vielzahl an neuen E-Autos soll kommen
Mit einer Investition von rund 3,9 Mrd. Euro bis 2020 plane Ford, 13
neue E-Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, so Dr. Ken Washington,
Vizepräsident Forschung und Vorentwicklung. Die PSA-Gruppe plant neue
batterieelektrische Fahrzeuge im B-Segment auf Basis einer 2019
kommenden neuen Modulplattform. Bei Volkswagen soll bei der nächsten
Transporter-Generation eine elektrische Antriebsvariante dabei sein
und bis zum Ende des Jahrzehnts der 1. Porsche-E-Sportwagen mit einer
Reichweite von 500 Kilometern auf den Straßen unterwegs sein.
Unterschiedliche Optimierungsansätze beim Dieselmotor
Die (selbstzündenden) Dieselmotoren erachtet Prof. Dr. Thomas Weber,
Vorstandsmitglied der Daimler AG, als wichtigen Baustein am Weg zur
weiteren CO 2-Reduktion. Optimierungsmaßnahmen sieht er in den
Bereichen Aerodynamik, Energiemanagement und Leichtbau. In diese
Richtung arbeitet etwa auch Alfa Romeo und setzt beim Motor der neuen
Giulia auf eine Vollaluminium-Variante.
VW schafft durch Downsizing beim neuen EA211 R4 TSI mit 1,4 l Hubraum
trotz geringeren Hubraums mit Miller-Brennverfahren zur höheren
Verdichtung und Aufladung durch einen Abgasturbolader mit variabler
Turbinenergonomie eine Verbesserung des Wirkungsgrades um 10 Prozent.
Um ein Motor-Klopfen bei den Optimierungsmaßnahmen zu verhindern,
sieht Dr. Thomas Pauer, Senior Vice President bei Bosch, in der
Wassereinspritzung einegute Möglichkeit. Die Verdampfungswärme
reduziert dabei vor der Verbrennung die Temperatur im Motor.
Brennstoffzelle, die alles frisst
AVL List arbeitet mit Experten an der Entwicklung einer
Brennstoffzelle, die mit allen konventionellen Kraftstoffen wie
Diesel, Benzin, Methanol oder Ethanol betrieben werden kann.