Verkauf mit Prämie ankurbeln

"Ich erwarte mir vom neuen Importeurssprecher, dass er sich als Branchenvertreter bei den Ministerien entsprechend durchsetzt", sagt Landesgremialobmann Komm.-Rat Manfred Ellensohn. Wichtig sei auch, dass er sich dafür einsetze, dass es nicht nur Förderungen für E-Autos, sondern auch für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben wie Erdgas, Hybrid oder Plug-in-Hybrid gebe. Diese Fahrzeuge würden Kunden und Konsumenten nach dem derzeit technischen Stand auch mehr Nutzen bringen als rein elektrisch betriebene Autos. "Um den Handel anzukurbeln, würde uns auch eine Prämie nach Vorbild der Verschrottungsprämie im Jahr 2009 helfen." Generell hofft Ellensohn, dass auch gegen die Verteufelung des Autos - vor allem in urbanen Gebieten - mobil gemacht wird.

Eine Stimme für alle

"Jeder neue Importeurssprecher geht die Dinge wahrscheinlich anders an als sein Vorgänger -vermutlich nach seinem Gutdünken. Da erwartet man natürlich auch eine andere, neue Herangehensweise und neue Ideen", sagt Werner Andraschko, Geschäftsführer Subaru Österreich. "Entscheidend ist, dass der Sprecher die Importeure mit einer Stimme vertritt, wobei diese Stimme nicht laut genug sein kann." Wichtig seien auch Maßnahmen, die Wirkung hätten. Ein weiteres Ziel sei es, im Rahmen der Möglichkeiten durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit positiv zum Stimmungswechsel pro Automobil, das nicht nur in der Bundeshauptstadt, sondern auch in anderen österreichischen Städtenim Fokus von Kritikern stehe, beizutragen.

Interessengemeinschaft bilden

"Die Interessen der Importeursgesellschaften sind leider nur mehr in ganz geringen Schnittpunkten analog zu den Interessen der Händlerpartner", sagt Mag. (FH) Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführer PPAT Autoland in Innsbruck. In Zeiten eines Verdrängungswettbewerbes wachse auch der Kaufdruck. Zwischen Kunden und Importeur stehe nur noch der Händler, dem man etwas wegnehmen könne. "Es wäre wichtig, umfassend sämtlicheVereine wie etwa die Autofahrerklubs, Vertreter der Zulieferindustrie, Versicherungen und alle am Automobil Verdienenden in einer Interessengemeinschaft zu vereinen. Danach sollten Maßnahmen erst intern besprochen und danach beschlossen werden, wie man entsprechenden Druck pro Auto ausüben kann."

Gemeinsame Linie finden

"Günther Kerle ist nicht mehr in Diensten eines Herstellers, womit er sich voll und ganz seiner neuen Aufgabe widmen kann", sagt Landesgremialobmann Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder, Geschäftsführer Autopark Klagenfurt. Kerle sei ein profunder Kenner der Automobilbranche, wobei er unter der Last stehe, dass er eigentlich die Importeure vertreten sollte, diese aber nicht immer mit einer Stimme und einer Sprache kommunizierten. "Es ist wichtig, dabei eine gemeinsame Linie zu finden. Wenn ihm das gelingt, ist auch seine Tätigkeit im Rahmen des Bundesgremiums für die gesamte Kfz-Wirtschaft deutlich konstruktiver. Relevant ist, für alle Branchenvertreter gemeinsame Lösungen zu finden und auch umsetzen zu können."

Karten werden neu gemischt

"Ich binüberzeugt, dass Günther Kerle die Probleme auf breiter Front kennt", sagt Komm.-Rat Dr. Gustav Oberwallner, oberösterreichischer Landesgremialobmann-Stv. "Es gibt natürlich auch im Autohandel Unterschiede, vor allem im Handel mit Premium- und Volumenmarken." Es gebe zufriedene, aber auch viele unzufriedene Händlerkollegen. "Generell ist es gut, wenn die Karten wieder neu gemischt werden. Hilfreich wäre für die Händlerschaft das Maßhalten bei Investitionen". Im digitalen Zeitalter "muss sich der Autohandel auf weitere Herausforderungen einstellen". Besonders kleine und mittlere Betriebe könnten nicht alles delegieren. "Gerade diese Betriebe, die vor allem mit Volumenmarken handeln, sollten nicht finanziell überlastet werden, denn sie sind jetzt schon am Limit."

Gespräche auf Augenhöhe

"Ich kenne Günther Kerle persönlich noch nicht. Grundsätzlich ist es für mich aber sehr wichtig, dass die Gesprächsbereitschaft der Importeure gegenüber den Händlern verbessert wird", wie Landesgremialobmann Komm.-Rat Gerhard Schranz, Geschäftsführer Mercedes Schranz/Oberwart, sagt. "Wichtig wäre dabei auch, dass diese Gespräche auf Augenhöhe geführt werden." Natürlich habe vor allem in Städten das Image des Automobils gelitten. "Wobei es diesbezüglich einen deutlichen Unterschied zwischen Stadt und Land gibt, aber dies ist klarerweise auch immer ein Thema. Deshalb wäre es auch wichtig, im Rahmen der Möglichkeiten der zunehmenden Autofeindlichkeit entgegenzuwirken und auch das Recht auf individuelle Mobilität zu verteidigen."

Stimmung ist schlecht

"Die Stimmung im Land ist - wie wir es besonders im letzten Wahlkampf um das Amt des Bundespräsidenten gesehen, gelesen, gehört und erlebt haben - nicht gut", sagt Mag. Franz Schönthaler, Geschäftsführer Autohaus Schönthaler in Pernitz. Dabei stehe die Negativstimmung in keinem Verhältnis zur Realität, die sich eigentlich wesentlich positiver darstelle. "Ich würde mir daher wünschen, dass auch der neue Importeurssprecher im Rahmen seiner Möglichkeiten mitwirkt, diese Stimmung zu relativieren. Denn je schlechter diese ist, desto weniger Autos werden gekauft." Wichtig sei auch eine Versachlichung der Diskussion rund um E-Autos. "Derzeit finanzieren Fahrer konventioneller Antriebe die NoVA- und steuerbefreiten E-Fahrzeuge."

Bringt frischen Wind mit

"Ich freue mich, dass Günther Kerle zum neuen Sprecher des Arbeitskreises der Automobilimporteure gewählt wurde, weil ich ihn als Mensch sehr schätze", sagt Landesgremialobmann Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, Geschäftsführer Autohaus Edelsbrunner in Graz. "Ich glaube, dass mit Kerle wieder frischer Wind mit neuenIdeen reinkommt, auch weil er zum ersten Mal als Importeurssprecher fungiert." Er bringe als ehemaliger Geschäftsführer von Mazda Austria "auch viel Erfahrung mit - sowohl mit Händlerverbänden als auch Nichthändlerverbänden - und kann sich auch in die Lage der Händler hineinversetzen, dementsprechend glaube ich, dass er auch agieren wird". Eine schwierige Aufgabe sei, die Meinungen aller Importeure unter einen Hut zu bringen.

Unterschiedliche Interessen

"Günther Kerle ist ein profunder Branchenkenner und aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit bei Mazda auch ein erfahrener Manager, der sowohl die Möglichkeiten der Importeure als auch die Anliegen, Wünsche und Probleme der Händler kennt", sagt Komm.-Rat Walter Benda, Geschäftsführer Auto Benda.Dass derzeit im Land eine schlechte Stimmung herrsche, stelle eine Herausforderung dar. "Gerade beim Kauf eines Automobils ist die Stimmung entscheidend, denn ist diese schlecht, mangle es Kunden auch an Kauflust. "Der Importeurssprecher kann natürlich etwas bewirken. Ob das bei den Herstellern, die oft völlig unterschiedliche Interessen haben und einander auch Marktanteile abjagen wollen, gelingt, wird sich zeigen."