Vom "Absandeln" des WirtschaftsstandortsÖsterreichs ist derzeit
häufig die Rede. Zumindest bei der Innovationskraft der
Automobilindustrie liegt die Alpenrepublik aber an der Weltspitze:
Das zeigt eine vom Importeursarbeitskreis vorgestellte Analyse.
Unter dem Namen "Leitbranche Automobilwirtschaft" ließen die
heimischen Kfz-Interessenvertreter vor 3 Jahren eine umfassende
Studie erstellen. Jetzt wurden die darin enthaltenen Daten zu den
industriellen Innovationen aktualisiert. Das Ergebnis: Während 2013
hierzulande 200 automotive Patente angemeldet wurden, waren es 2015
bereits 348 Stück. Österreichische Erfinder waren von 2011 bis 2015
an 1,5 Prozent aller weltweiten Auto-Patente beteiligt, jede 67.
Automobilinnovation stammte aus österreichischen Unternehmen.
Besonders innovationsfreudig zeigt sich die Branche laut der vom
Wirtschaftsforschungsinstitut Economica erstellten Studie beim Thema
Elektromobilität: "Nahezu wöchentlich wird in Österreich ein Patent
im Bereich der Elektroautoforschung angemeldet - Tendenz klar
steigend", so Dr. Christian Helmenstein, Economica-Gründer und
Chefökonom der Industriellenvereinigung. Dies entspreche der
zweithöchsten Erfindungsdichte in ganz Europa.
Wer hört die Botschaft?
Mit der medialen Resonanz auf die Analyse war der Arbeitskreis der
Automobilimporteure im Anschluss durchaus zufrieden. Ob sich die
Politik beeindrucken lässt, wird sich zeigen. Eine unmittelbare
Reaktion gab es nur von FPÖ-Verkehrssprecher Dipl.-Ing. Gerhard
Deimek, der die "positiven Effekte der Automobilindustrie auf
Wirtschaft und Umwelt" lobte. Doch auch die Regierung sollte sich die
Studienergebnisse zu Herzen nehmen - schließlich hängen 450.000
Arbeitsplätze und eine Bruttowertschöpfung von jährlich 30 Milliarden
Euro vom Auto ab.