Der Trend rund um soziale Medien dauert nun schon so lange an, dass viele der Digital Natives (also jene Generation und User, die mit der digitalen Welt groß geworden sind und sich dort "zuhause" fühlen) ihnen schon wieder den Rücken kehren. Dennoch bieten diesen Plattformen vor allem beim Recruiting, also beim Finden von Mitarbeitern, ungeahnte Chancen.

So sind schon jetzt viele Unternehmen in den sozialen Medien vertreten, aber nur wenige nutzen die Möglichkeit, darüber neue Mitarbeiter zu suchen. Dabei würde es doch auf der Hand liegen, statt der Printinserate, die kaum jemand der Generation X oder Y lesen wird, dort zu werben, wo man gerade diese "frischen" Generationen findet - im Netz. So ist schnell ein Post auf der firmeneigenen Plattform erstellt, der neben den grundlegenden Infos auch einen Link zu den Details enthält. Nun kann jeder, der diesen Beitrag sieht und vielleicht jemanden kennt, der jemanden kennt, der interessiert ist, verlinken oder unter seinen Freunden einfach teilen.

Da geht noch mehr

Hat nun diese erste Stufe nichts gebracht, kann dieser Beitrag auch einfach beworben werden, und zwar punktgenau in der Zielgruppe. Einfach den Beitrag als Werbung aktivieren, das Budget festlegen und schon kann selektiert werden. Im Idealfall ist unser neuer Verkäufer nun männlich, zwischen 25 und 40 Jahren alt, wohnt im Umkreis von 30 Kilometern und mag die Marke XY. Kein Problem. Sogar die potenzielle Reichweite wird von Facebook angegeben.

Auch klassisches Headhunting funktioniert durch die sozialen Medien relativ einfach, denn die Networking-Plattformen Xing und LinkedIn lassen jeweils auch nach Berufsbezeichnungen suchen. Die Ergebnisse werden dann je nach Sortierung ausgespuckt.

Das Gute dabei: Hat jemand auf Xing oder LinkedIn ein Profil, kann an davon ausgehen, dass jemand auch Interesse an seiner Karriere hat. Außerdem sieht man sofort die Berufserfahrungen (wenn auf dem Profil freigeschaltet) und ein Profilbild. Entspricht alles den Vorstellungen, kann man praktischerweise auch per Anfrage gleich Kontakt aufnehmen. Leider sind nicht alle Funktionen kostenlos, aber im Vergleich zu einem klassischen Inseratim Printbereich bleiben die Kosten verschwindend gering.

Natürlich können das auch Jobplattformen wie Karriere.at. Doch neben dem Vorteil, dass sich die hier Registrierten höchstwahrscheinlich beruflich verändern wollen, kommt, dass die Anzahl der Mitglieder doch deutlich geringer ist als jene in den großen sozialen Medien.

+ Der wohl größte Vorteil von Facebook ist die unglaubliche Größe. Schon bald werden über 2 Milliarden Menschen auf der Onlineplattform zu finden sein. Auch die Marktdurchdringung ist top, womit vor allem regional viele Personen erreicht werden.

- Dass es Facebook auf Daten abgesehen hat, ist bekannt. Viele "Digital Natives" geben deshalb absichtlich falsche Informationen zu ihrem Profil an. Damit werden die Suchergebnisse oft verfälscht oder Werbung falsch angezeigt.

+ Xing ist als Networking-Plattform im Businessbereich konzipiert und Marktführer im deutschsprachigen Raum. Schon anhand der Profile und der detaillierten Suchoption lässt sich sehr gut selektieren, welche Personen für bestimmte Stellen geeignet sind.

- Die genauesten Ergebnisse erhält man nur durch einen Premiumaccount, der bezahlt werden muss. Zusätzlich wird Xing vor allem im Akademikerbereich verwendet, weshalb manche Berufsgruppen wie z. B. Mechaniker etwas unterrepräsentiert sind.

+ LinkedIn ist wie Xing eine reine Business-Networking-Plattform und international das größte soziale Medium seiner Art. Die Suche kann sehr detailliert erfolgen und durch die Korrektheit der Personendaten erhält man gute Ergebnisse. Größtenteils kostenlos.

- Durch die angloamerikanischen Wurzeln ist die Plattform zwar international gut aufgestellt, im deutschen Raum hat sie jedoch noch Aufholbedarf. Viele Personen haben zwar ein Profil, sind jedoch auf der Plattform kaum aktiv.