Was in Wien ein ernstzunehmender Wettkampf ist, zeigt sich am Land,
auch wenn es Politiker gerne anders verkaufen, von einer ganz anderen
Seite: Das Auto dominiert - immer.
Betrachtet man die Meinungen und Aktionen der aktuellen Bundes-und
Landesregierungen, ist deutlich ein Trend weg vom Individualverkehr
hin zumöffentlichen Verkehr erkennbar. So wurden erst kürzlich
erneut NoVA, Sachbezug und Versicherungssteuer auf Pkws erhöht,
während ÖBB, Wiener Linien und Co. weiterhin durch die öffentliche
Hand in Millionenhöhe gefördert werden.
Nun sind vermutlich viele der Politiker durch ihren persönlichen
Chauffeur etwas weltfremd geworden, was alltägliche Wege der auf dem
Land lebenden Bevölkerung betrifft. Wir möchten anhand eines
Journalisten unserer Redaktion mit Wohnort in Niederösterreich
demonstrieren, dass das Auto bei aller Objektivität unverzichtbar
ist.
Öffis als völlig unwirtschaftliche Alternative
Ausgangsort ist Loosdorf, eine 5.000-Einwohner-Gemeinde direkt an der
Westbahn, Westautobahn und B1 zwischen Melk und St. Pölten. Gemessen
an den durchschnittlichen Wegen zu Hauptverkehrsrouten von 90 Prozent
aller Orte im restlichen Niederösterreich, infrastrukturell gesehen,
ein sehr gut angebundener Wohnort, der auch im Fahrplan der ÖBB gut
vertreten ist. So erreicht man zum Beispiel in nur 14 Minuten vom
BahnhofLoosdorf den Hauptbahnhof in St. Pölten -alle 30 Minuten. Ein
mit dem Auto unerreichbarer Wert.
Diese Zahlen werden auch gerne von den führenden Politikern als
Beispiel genannt, wenn es darum geht, wie gut das öffentliche
Verkehrsnetz in Niederösterreich ist. Doch Loosdorf ist nicht so
klein, wie man glauben möchte, und schon der Weg zum Bahnhof
verlängert die Reisezeit erheblich. Im roten Kasten finden Sie
Beispiele, die unsere Testperson regelmäßig in der Woche oder sogar
täglich zurücklegt -natürlich per Auto, da alles andere, auch für den
größten Fan von öffentlichen Verkehrsmitteln, wohl ziemlich
unwirtschaftlich wäre.
Betreffend Wirtschaftlichkeit sprechen hier die Zahlen deutlich für
den Pkw. Nun bleibt noch die ewige Diskussion der
Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, die aktuell wohl noch
zugunsten der Öffis ausgehen würde.
Umweltfreundliche Autos
Doch rechnet man schon mit der neuen Generation des BMW i3, ist auch
der Weg zu Arbeit ohne Umstände rein elektrisch in ähnlicher Zeit zu
bewältigen. Ist man wie unsere Testperson auch noch Kunde des
Verbunds, kommt sogar der Strom nach Angaben des Unternehmens aus 100
Prozent erneuerbarer Energie. Für jeden Kritiker, der nun auf die CO
2-Statistik solcher Energieanbieter verweist, soll zur
Vollständigkeit auch erwähnt werden, dass ÖBB und Co. beim Strombezug
die gleiche Bezugsstatistik wie die österreichischen Energieanbieter
aufweisen, zusätzlich aber noch mit Dieselzügen den Verschub
erledigen oder Infrastruktur mit klassischen Nfz und Pkws aufrecht
erhalten.
Abschließend zeigt sich vor allem am Land, dass es zum Auto aktuell
und auch wohl in Zukunft, wenn die U-Bahn nicht flächendeckend Gmünd
mit Klagenfurt und Eisenstadt mit Feldkirch verbindet, keine
wirtschaftlichen Alternativen gibt. Der Umweltschutz und die
Nachhaltigkeit folgen mit der Evolution des Pkw, die im Moment
schneller vorangeht als je zuvor, von selbst.
Verkehrsmittelvergleich: Ausgangspunkt war jeweils der tatsächliche
Wohnort in der Waldmüllerstraße:
Fußballtraining: Wohnort -Schuberth-Stadion Melk Auto: 6 Minuten,
Öffentliche: 46 Minuten
Abendessen: McDonald"s Loosdorf Auto: 4 Minuten,Öffentliche: 36
Minuten, Fußweg: 30 Minuten
Arbeitsplatz: A&W Verlag Klosterneuburg Auto: 1 Stunde 6 Minuten,Öffentliche: 2 Stunden 16 Minuten
Fitnessstudio: Pueblo Fitness St. Pölten Auto: 16 Minuten,
Öffentliche: 62 Minuten