Komm.-Rat Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels,
will mit vielen Fehlentwicklungen rund ums Auto "Schluss machen", um
dem individuellen Verkehr und dem Fahrzeughandel dasÜberleben zu
sichern.
Dabei ist der erfolgreiche Unternehmer und Multifunktionär auf
verschiedenen Fronten aktiv. "Im Sinne der individuellen Mobilität
muss das Händlernetz aufrecht erhalten werden", ist eines seiner
wichtigsten Anliegen. Dafür braucht es eine solide, wirtschaftliche
Basis der Betriebe. "Wir müssen 2 Prozent Umsatzrendite für unsere
Autohäuser schaffen", ist Ernst überzeugt. Neben einer unverändert
schwierigen Ertragssituation sieht er noch andere Probleme. "Schluss
mit Beratungsdiebstahl" ist ein weiteres Thema für die Autobranche:
"Die Kunden kommen zur Beratung und Probefahrt und kaufen dann dort,
wo es am günstigsten ist", beklagt Ernst.Dabei müssen die immer
teurere Infrastruktur und die gut ausgebildeten Mitarbeiter bezahlt
werden, egal ob der Kunde das Auto nun im Betrieb kauft oder nicht.
Das Grundübel sieht Ernst im Stückzahldruck und bei den Zielen, die
vorgeschrieben werden: "Dennoch muss jedem Marktteilnehmer bewusst
sein, was es kostet, ein Auto zu verkaufen."
Umweltfreundlich ist nicht gleich autofeindlich Bei Thema "Schluss
mit Autobashing" ist Ernst einer der wichtigsten Kämpfer für die
individuelle Mobilität. Über die politische und mediale
Negativ-Stimmung gegenüber dem Automobil kann er sich nur wundern.
"Es gibt einen großen Unterschied zwischen Stadt und Land. In
ländlichen Gebieten kennt man das Thema gar nicht, ohne Auto wird es
dort überhaupt nicht gehen." Auch in der Stadt und für die Pendler in
die Ballungszentren hat das Auto seine Notwendigkeit und
Berechtigung.
Dabei sieht sich Ernst nicht als Gegner des Umweltschutzes:
"Umweltfreundliche Politik muss nicht autofeindliche Politik sein."
In Wien wird das Auto diskriminiert und das Auto fahren und parken
immer teurer. "Wirkungsvolle Förderungen für Elektroautos oder andere
alternative Antriebe gibt es nicht", beklagt der Bundesgremialobmann.
Ökoprämie hilft der Umwelt, der Branche und dem Käufer
Zur Unterstützung der Branche arbeitet Ernst mit seinen Mitstreitern
an der Wiedereinführung der unter dem Namen "Verschrottungsprämie"
2009 sehr erfolgreichen Aktion. "Mit dem Umweltminister bin ich
weitgehend einig. Hier herrscht das Bewusstsein, dass es gut und
wichtig ist. Nur den Finanzminister müssenwir noch überzeugen",
wundert sich Ernst. Schließlich war das Finanzministerium
Hauptprofiteur der ersten Ökoprämie.
Ernst will 60.000 Fahrzeuge, also 10 Prozent der 600.000 alten,
schadstoffbelastenden Fahrzeuge von der Straße holen. Davon sollen
10.000 Autofahrer mit doppelter Prämie zum Umstieg auf alternative
Antriebe motiviert werden. Unter dem Motto "Schluss mit den alten
Stinkern" will Ernst einen echten Beitrag zur Modernisierung und
Schadstoffeinsparung im Verkehr machen.