Charismatisch, extrovertiert und mit einem großen Herzen
ausgestattet: Kommerzialrat Ferdinand 0. Fischer -seines Zeichens
größter Harley-Davidson-Händler Österreichs - ist ganz nah bei seinen
Kunden.
Wir treffen Fischer in seinem Betrieb in der Wiener Triester Straße:
Der "Harley-Papst" liebt seine Schäfchen, die gerne auch im
hauseigenen Restaurant vorbeischauen. Im Lokal tummeln sich um die
Mittagszeit mehrere Stammgäste, die den Chef freudig begrüßen.
Gelebte Kundennähe locker, entspannt und in einer Welt, in der sich
Harley-Fahrer wohlfühlen: Fischers Welt. "Das Produkt verbindet uns
in einer Zeit, in der alles schnell und hektisch geworden ist und das
Tempo des Lebens uns eigentlich überfordert, Harley-Davidson steht
für Kontinuität, Langlebigkeit und erfüllt die Sehnsucht der Menschen
nach Beständigem." Wobei viele Kunden des leidenschaftlichen
Unternehmers auch Verständnis dafür haben, "dass man den Händler auch
leben lassen muss, auch wenn man ihnen das manchmal erklären muss.
Viele schätzen den persönlichen Service, die Betreuung, die
Verfügbarkeit unseres Teilelagers, in dem Waren im Wert von 2
Millionen Euro bereitstehen, und die Atmosphäre. Einige schauen oft
in ihrer Freizeit und nicht nur dann vorbei, wenn sie zum Service
oder Kauf von Zubehör kommen, sondern weil sie hier Gleichgesinnte
finden, mit denen sie hier entspannt plaudern und philosophieren
können."
Händler aus Leidenschaft
Mit "Benzin im Blut" erblickte Fischer 1959 das Licht der Welt.
Bereits sein Vater handelte mit Autoteilen, ehe er in den frühen
1970er-Jahren -als über Europa und Österreich die Motorradwelle
hereinschwappte -als erster Händler Österreichs auch Nachbauteile für
Motorräder anbot. Viele Zweirad-Affine werden sich noch an die
höllisch lauten Marving und Yoshimura mit "4-in-Nix"-Auspuffanlagen,
mit denen die damalssupermodernen Zweiräder aus Fernost bestückt
wurden, erinnern. "Tausende dieser Zweirad-Tuningteile, aber auch die
damals heiß begehrten Giuliari-Bananensitzbänke, Bekleidung und Helme
setzte mein Vater als Großhändler damals ab", so Fischer, der 1982
nach der Matura und einem Wirtschaftsstudium den elterlichen Betrieb
übernahm. "Ich habe dann eine Zeit lang ausschließlich mit
Motorradteilen und Zubehör für alle Marken gehandelt, ehe ich mich
1987 entschloss, auch Motorradhändler zu werden. Nach einigen Jahren
als Suzuki-Händler bot sich 1993 die Chance, die Harley-Vertretung in
Wien zu übernehmen. "Mittlerweile bin ich der älteste Harley-Händler
in Österreich, was ich mir damals nie erträumt hätte. Noch in der
Baustelle habe ich begonnen, Fahrzeuge zu verkaufen. Ein Revival für
mich, dass auch wir gerade in der Umbauphase stecken und unseren
Betrieb deutlich vergrößern und alle Bereiche -von Verkauf über
Werkstatt bis hin zum Restaurant und einem neuen Tatoo-Studio
-erweitern; es herrscht hier momentan Aufbruchstimmung wie einst zu
Beginn."
Mehr bieten als andere Wie kann man Kunden binden, statt sich von
ihnen immer weiter zu entfremden?"Statt diesen zu sagen, dass ihr
Bike im Geschäft steht und sie zugleich nach dem Geld zu fragen,
versuchen wir neben einer ansprechenden Location, die immer wieder
auf den neuesten Stand gebracht wird, mit dem Restaurant aber auch
zahlreichen Veranstaltungen, die auch Motorradreisen umfassen, die
Leidenschaft zu pflegen. Wir gehen also vieleExtra-Meilen, und das
schätzen unsere Kunden." (DSC)