enn schon Schluss mit Lustig ist, sollten die Hintergründe dieser Frage nochmals beleuchtet werden. 1992 kam Lustig zur Eurotax, um schrittweise die Verantwortung für die Wochenzeitung Auto-Information zu übernehmen. Nix war"s mit schrittweise! Georg "Schurl" Auer, bei vielen Lesern noch in guter Erinnerung, tobte, stellte als Erster die oben angeführte Frage, "kündigte" uns zwischenzeitlich die Freundschaft und war für einige Tage nicht ansprechbar. Durch dieses Unwetter war Lustig sofort in der Verantwortung. Er ging mit fast schon krankhaftem Ehrgeiz und Willen vor, immer auf der Suche nach der Sensation oder zumindest einer Geschichte.

Seine Zielpersonen wurden, auch wenn weder das eine noch das andere vorhanden war, so lange angebohrt, bis die dann schon etwas genervten Gesprächspartner eine andere Geschichte servierten, an die Lustig oft gar nicht gedacht hatte. So wurde die Auto-Information schnell zum beliebtesten Informationstheater der Branche für alle, die im Zuschauerraum saßen. Die, die auf die Bühne mussten, waren oft nicht erfreut über ihre Rolle. Aber kaum einer in der Branche konnte über die Jahre einem Engagement entkommen. Der Spielplan des Spielleiters Lustig war vielfältig. Lustspiele, Dramen, Erzählungen und Dokumentationen, aber ab und zu auch Märchen und Sagen. Feingefühl, Zurückhaltung, Geduld und Einsicht hat Lustig oft in der Garderobe abgegeben. Die doch zweifelhafte Fähigkeit Lustigs, an eigenen Wahrheiten so lange festzuhalten, bis er sie selbst glaubte, führte zu vermehrten, vertraulich übermittelten Vorschlägen, ihn doch zwischen Sonne und Mond ins All zu schießen.

Großes Drama

Oft war der Grund, dass Lustig kurz die Beherrschung verlor, um nach einem solchen Anfall einschmeichelnd fortzufahren.

Das war für viele zu viel. Anfang 2000, Lustig, inszenierte gerade großes Drama, mit vielen Beteiligten auf der Bühne, wurde es tatsächlich zu bunt. Lustig nahm eine Auszeit, um sich seelisch und geistig neu zu ordnen. Sein Theater und die Branchenteilnehmer hatten wenige Wochen spielfrei. Nach den Wochen der "Regeneration" legte Lustig, zu dieser Zeit nicht nur im Wochentheater Auto-Information, sondern auch engagiert im Monatstheater Fachzeitung, seine Neuordnung schnell wieder ab und machte weiter wie vorher. Wieder wurden die Stimmen lauter, diesem lästigen, listigen Lustig doch das Handwerk zu legen.

Stimmt"s oder stimmt"s nicht?

Mit der Fragestellung "Stimmt die Geschichte oder stimmt sie nicht?" wurden die Stimmen meist verhaltener und Lustig konnte weiter inszenieren. Getrieben vom Ziel, auch zum selbsternannten Mittelpunkt der Branche aufzusteigen, ohne dessen Wissen, Zustimmung oder Initiative nichts in der Branche zu geschehen hat, baute der Theaterdirektor Lustig auf der grünen Wiese über die letzten Jahre den größten und erfolgreichsten Theaterkonzern mit unterschiedlichen Bühnen in der österreichischen Automobilbranche.

Auch wenn er jetzt als Theaterdirektor mit den Worten "Schluss mit lustig" geht, wird er keine Ruhe geben.

Er selbst hat oft gesagt: "Ich bin wie eine entsicherte Handgranate." Wie wahr! Erst wenn die explodiert, dann ist endgültig Schluss. So weit wird es hoffentlich nicht kommen. So wird er als Herausgeber, allen Hoffnungen der Branche zum Trotz, den zwei neuen Theaterdirektoren und der Branche erhalten bleiben.