Wenn eine wirtschaftliche Leitbranche wie die Automobilität keine
Visionen zur Verbreitung und Sicherung dieser mehr hat, sind alle
ihre Anstrengungen ein sinn-und zielloses Taktieren oder
Soldknechtschaft für Interessengruppen.
Die landes-und kontinentalweiten Veranstaltungen beschäftigen sich
seit Jahrzehnten mit der Position der Automobilwirtschaft zu Fragen
wie Vertriebsrecht, Internationales, Wirtschaft, Bildung, Gesundheit,
Kultur und Medien. Dabei darf man sich durchaus kritisch zur
Herangehensweise der Interessengruppen äußern. Ich dränge, neben der
Gegenwart auchdie Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren, da ja
Automobilität etwas Ausdauerndes anhaftet.
Dazu sind möglichst einfache Formulierungen im Aktionsprogramm
notwendig. Heute fragen sich viele auch, wo die Rückmeldungen aus den
Betroffenenkreisen einfließen. Sehr ambivalent und trügerisch sieht
Einzelhandelssprecher Ing. Josef Schirak die Tatsache, dass der
Autohandel trotz schlechter Verkaufsergebnisse meistens als Erster
ins Ziel geht. Jahr für Jahr! Er appelliert sodann -so weit wie
möglich -, auf die Probleme zuzugehen und nicht so sehr die
elektronische Zukunft zu bedienen.
Strategische Herangehensweise fehlt
Anders als in Herstellerländern wie Deutschland oder Frankreich zum
Beispiel fehlt der österreichischen Automobilwirtschaft die
langfristige eigenständige Planung von unbedingt notwendiger
Infrastruktur für den Erhalt funktionierender Mobilitätsflächen und
kleinteiliger Servicekultur. Die scheinbare Temporalität, dieInterpretation des Zeiterlebens als Grundbedingung des Handelns in
aktuellen Situationen, lässt keine strategische Herangehensweise zu.
Ad-hoc-Lösungen decken allfällig die Handlungsfähigkeit lokaler
Interessenvertretungen ab.
Während die Wirtschaft weiter am Globalisierungsstreben hängt und
damit Wirtschaftsleistung nicht geschaffen, sondern Menschenleistung
reduzierend konzentriert wird, werden rechtliche, gesellschaftliche
und wirtschaftliche Zusammenhänge -finanzpolitisch motiviert- immer
mehr in den Hintergrund gedrängt.
Während konkreten physischen Grenzräumen aufgrund ihrer räumlichen
Präsenz bewusst begegnet werden kann, stellen institutionelle Grenzen
aufgrund oft unklarer Informationslage und komplexen Regelwerks
schwer zu manövrierende Hürden dar. Zu Letzterem zählen Mechanismen
grenzübergreifender Identifikation, undurchsichtige Prozesse und
Entscheidungen im Wirtschaftsverfahren, Zugangshürden im
Vertragsrecht, zum Schutz des privaten kleinteiligen Unternehmertums
und zur lokalen Gesellschaft sowie Zeit des unfreiwilligen Wartens
auf Entscheidungen, die uns und unsere Wirtschaft im Land betreffen,
jedoch längst in den Weiten der globalisierten Wirtschaftswelt
fallen.
Komplizierte Zusammenhänge vermitteln
Schluss mit lustig steht als Synonym im Rahmen der täglichen
Informationsarbeit im Medienkomplex von "AUTO&Wirtschaft" für die
Herausforderung, Notationsmethoden zu erarbeiten, also komplizierte
unsere Wirtschaft betreffende Zusammenhänge kurz und einfach zu
erfassen, zu vermitteln, "Sender" und "Empfänger" praktischerweise
gleichermaßen zu informieren. Unser Fachverlag unter der Dachmarke
"Lederers Medienwelt" (der Begründer der Fahrzeugbewertung in
Österreich) mit einer über Jahrzehnte klaren
automobilwirtschaftlichen Ausrichtung lässt dabei Begriffe wie Zeit
und Veränderlichkeit, wechselnde Maßstäbe und unterschiedliche
Blickwinkel zu, um alle diese fluiden, unsichtbaren und schwer
greifbaren Aspekte als notwendige Ebenen im Verlauf der Entwicklungen
darstellen zu können.
Zahlreiche und intensive Gespräche mit Branchenteilnehmern und
politisch motivierten Kontrahenten helfen uns, den Wahrnehmungsraum
der Automobilwirtschaft und der sich im Aktionsprozess befindlichen
und handelnden Menschen in Österreich zu umfassen und zu analysieren.
Schluss mit lustig versucht, das automobile Gesamtwesen darzustellen,
das Teilnehmer unternehmerisch wie privat durchlaufen müssen, und
bietet einen Ein-und Überblick in die Komplexität der automobilen
Realität, um langfristig als die Wirtschaft treibende Kraft anerkannt
zu bleiben. Nehmen wir unsere Zukunft wieder selbst in die Hand!