Nach der Zusammenlegung der Fachgruppen der Kfz-Techniker und der
Karosseriebauer zur Bundesinnung Fahrzeugtechnik wird gemeinsam für
das Image der Kfz-Branche, für den Berufsnachwuchs und die Lösung der
kommenden, elektronischen Herausforderungen gearbeitet.
omm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik und
sein Stellvertreter Erik Papinski, gleichzeitig Bundesinnungsmeister
der Karosseriebautechniker, machen Schluss mit traditioneller
Branchenpolitik und wollen mit einer Stimme für die wichtigen Themen
der gemeinsamen Branche sprechen. "Wir müssen uns gemeinsam um unsere
Kunden kümmern, um mehr Betreuung, mehr Erlebnis, mehr Transparenz",
erklärt Nagl. Neben der ordnungsgemäßen Abwicklung, die ohnehin
selbstverständlich ist, müssen die durchzuführenden Arbeiten inZukunft noch genauer und korrekter erklärt werden. "Wir müssen die
Kundenansprüche, die sich laufend ändern, noch besser erfüllen. Und
wir müssen für die Zukunft gerüstet sein, die sich gerade so rasant
entwickelt", appelliert Nagl. Dazu müssen auch die Betriebe umdenken:
"Die Mitglieder müssen sich Gedanken über die schnelllebige Zeit
machen."
Geschäft muss Geschäft bleiben
"Die Zukunft findet statt. Die Frage ist, was machen wir daraus",
ergänzt Papinski und gibt auch gleich die Antwort: "Wir müssen
schauen, dass unser Geschäft ein Geschäft bleibt." Neben der von Nagl
angesprochenen Transparenz stellt Papinski die Leistbarkeit der
Reparatur in den Mittelpunkt. "Die Kaufkraft sinkt, die Menschen
müssen sich den Betrieb und die Reparatur des Fahrzeuges auch in
Zukunft noch leisten können."
Das ist insofern eine Herausforderung, als die Reparaturen immer
komplexer werden. "Die Arbeit im Karosseriefachbetrieb ist heute
bereits eine Hightech-Reparatur." Neben modernen Materialien und
Lacken nennt Papinski den Austausch einer Windschutzscheibe mit
Kalibrierung von Kameras und Sensoren als Beispiel. Doch die
elektronische Komplexität und Vernetzung werfen noch andere Fragen
auf, welche die gemeinsame Kfz-Branche betreffen: Wem gehören die
Daten?"Das Fahrzeug produziert und überträgt Unmengen an Daten. Wir
müssen den Kunden darüber aufklären und ein Problembewusstsein
schaffen", sind sich Nagl und Papinski einig.
Die Fachkräfte der Zukunft
Bei der gemeinsamen Arbeit für eine positive Branchenzukunft haben
die beiden Spitzenfunktionäre ein gemeinsames Steckenpferd: den
Nachwuchs. Woher kommen die Fachkräfte der Zukunft?, lautet die große
Frage. "Wir müssen die Eltern vom positiven Image der Lehre
überzeugen", meint Papinski. "Und uns auch verstärkt um dieAusbildung ausländischer Mitarbeiter kümmern", ist Nagl überzeugt.
Schließlich können nur gut ausgebildete Mitarbeiter die
Herausforderungen der Zukunft meistern.
Diese Zukunft der Kfz-Branche wird spannend und herausfordernd. Die
Interessenvertretung will in der gemeinsamen Innung der
Fahrzeugtechnik darauf schauen, dass ihre Mitglieder dafür gerüstet
sind. x