Derösterreichische Möbelhersteller Team 7 ist ein international
erfolgreiches Vorzeigeunternehmen. Auf dem Weg dorthin mussten gleich
zweimal sehr einschneidende und mutige Entscheidungen getroffen
werden. Der konsequente Veränderungswille hat Team 7 zuerst zum
Ökopionier und danach auch zum Design-Vorreiter gemacht.
Die erste und wichtigste Neuausrichtung des seit 1959 bestehenden,
oberösterreichischen Familienunternehmens hat der Gründer Erwin
Berghammer 1980 entschieden. Die bislang auf Lack-Möbel
spezialisierte Tischlerei hat eine komplette Kehrtwendung in der
Produktionsphilosophie vollzogen. "Das ist damals aus einer
Krisensituation des etwa 70 Mitarbeiter starken Unternehmens
entstanden", berichtet Dr. Georg Emprechtinger, der heutige
Geschäftsführer und Eigentümer. Berghammer hat das Unternehmen als
Ökopionier in der Möbelindustrie revolutionär neu erfunden und
jegliche Chemie aus den Produkten entfernt. "Edles Laubholz,
formaldehydfrei verleimt, mit Naturölveredelt und sonst gar nichts,
lautet seit damals unser Reinheitsgebot", so Emprechtinger. Die
gebräuchlichen Spanplatten und MDF-Platten, Lack und chemische
Verbindungen wurden aus der Produktion verbannt, der Stellenwert des
Handwerks noch einmal deutlich erhöht.
Vergessen zu lackieren "Da habt ihr vergessen zu lackieren", sollen
manche Händler damals beim Erstkontakt mit den neuen Produkten
beklagt haben. Doch der Trend setzte sich durch. "Zwischen 1985 und
1995 wurde der Umsatz verzehnfacht", rechnet Emprechtinger vor. Die
Käufer waren damals sehr alternativ eingestellt. "Die Möbel sollten
eher wie selbstgemacht aussehen", beschreibt der heutige Eigentümer
den Kundenanspruch in dieser Zeit. Nach der Boomphase folgte
allerdings wieder eine Flaute.
Gründer Berghammer traf die zweite, ebenso wichtige und richtige
Entscheidung. Er holte mit Emprechtinger einen gelernten Manager mit
internationaler Erfahrung in Vertrieb, Marketing und Sanierung an
Bord und richtete mit ihm das Unternehmen auf die modernen
Bedürfnisse der Kunden neu aus. "Design trifft Natur" lautete der
neue Leitspruch. "Neben Ökologie, Handwerk und der österreichischen
Produktion haben wir zeitgemäßes Design und innovative Technik als
Zielsetzung für unsere Möbel definiert", erinnert sich Emprechtinger,
der 2006 das Unternehmen gänzlich übernommen hat.
Aus der Müsli-Ecke zum Design-Vorreiter "Raus aus der Müsli-Ecke,
rein in den Naturgenuss", so der plakative Wechsel. "Der Kunde sollte
sich von nun an nicht mehr entscheiden müssen, ob er alternative ODER
schöne Möbel kauft." Gleichzeitig hat man sich der Innovation
verschrieben und moderne, technischeLösungen für Team-7-Möbel
entwickelt.
Mit Erfolg. Heute kann das Unternehmen unzählige Design-und
Innovationspreise vorweisen und wächst kontinuierlich. Vergleiche mit
Automobilmarken möchte Emprechtinger nicht ziehen, man sei wohl im
Premium-, nicht aber im Luxussegment positioniert, mit Bonuspunkten
bei Ökologie und Nachhaltigkeit. "Heute bieten wir tolle Möbel mit
toller Ausstattung und Funktion, die gleichzeitig gut für Mensch und
Umwelt sind."
Qualität für Generationen Der Kunde erhält ein hervorragendes
Produkt, das nicht nur nachhaltig, gesund und gänzlich in Österreich
hergestellt ist, sondern "Generationen lang hält". Möbel von Team 7
können repariert und ausgebessert werden, auch nach unzähligen
Umzügen in gleicher Qualität wieder aufgestellt werden und echte
Klassiker werden. "Denn das Design ist der Schlüssel für die
Langlebigkeit, es darf kein Modeprodukt sein", so der Eigentümer. So
gibt es für Möbel von Team 7 längst einen ernstzunehmenden
Sekundärmarkt.
Regionale Wertschöpfung Ein eigener Wald, Sägewerk, Plattenwerk und
zwei Möbelwerke: Neben Ökologie, Qualität, Design und Funktion sind
die regionale Wertschöpfung und die damit verbundenen,
österreichischen Arbeitsplätze fixer Bestandteil der
Team-7-Philosophie. Heute produzieren 650 Mitarbeiter in
Oberösterreich für die ganze Welt und ermöglichen einen Exportanteil
von 84 Prozent.
Damit ist Team 7 ein Paradebeispiel, wie man auch in einem
arbeitsintensiven Bereich erfolgreich inÖsterreich produzieren kann:
wenn man rechtzeitig und mutig die richtigen Veränderungen
herbeiführt.