Die Abhängigkeit von Bünden und Kammern, die ausschließliche Orientierung an meinungsforscherischen Momentaufnahmen verhindern jede grundlegende Erneuerung,

Auch im Autogeschäft ist den meisten Branchenteilnehmern klar, dass ein Umdenken nötig ist. Immer höhere Rabatte, immer mehr Kurzzulassungen und ein immer größerer Anteil an Eigenanmeldungen sind nötig, um die Illusion eines stabilen Marktes aufrechtzuerhalten. Die Markenchefs versprechen ihren Händlern "höhere Erträge" und "mehr Partnerschaft"- und machen dennoch weiter wie bisher. Die bedingungslose Fixierung auf Stückzahlziele und der Zwang, Konzernstrategien starr umzusetzen, lähmen (von einigen umso lobenswerteren Ausnahmen abgesehen) den Gestaltungswillen.

Politik und Autowirtschaft unterscheiden sich insofern, als erstere vom Bürger demokratisch beeinflusst werden kann. Der Autohändler kann dagegen nur auf die Einsicht seiner Konzernvorderen hoffen. Doch bisher beschreiten die politisch wie wirtschaftlich Verantwortlichen wider besseres Wissen weiter den altbekannten Weg, der unweigerlich an den Abgrund führt. Vom Absturz sind wir nicht mehr weit entfernt.