Bundesinnungsmeister Erik Papinski lud zum Fachtreffen für
Karosserie-, Lackund Dellenreparatur und gab der emotionalen
Diskussion beim Thema Versicherung den notwendigen Raum.
Ein Gefühl für brisante Themen kann man dem Bundesinnungsmeister der
Karosseriebauer Erik Papinski nicht absprechen. So lud er gemeinsam
mit Rudolf Weismann von Lack&Technik Anfang März zum Fachtreffen für
Karosserie-, Lack-und Dellenreparatur. Nach den Vorträgen zum Thema
"Dellenscanner" (DAT) und "Einfluss neuer Serienlacke" von Norbert
Hermann (AZT Automotive) stand am Nachmittag ein Kurzvortrag von Dr.
Johann Kriegner, Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich,
mit anschließender Diskussion am Programm. Doch bereits mit den
einleitenden Worten von Papinski und den ersten Ausführungen von
Kriegner war die Diskussion voll im Gang. "Wie kann die Werkstatt
Fahrzeughaltern helfen, einen Totalschaden zu vermeiden", lautete das
Thema von Kriegner: "Die Beschwerden der Konsumenten bei der
Arbeiterkammer hinsichtlich Kfz-Schadenfällen nehmen zu. Der
Konsument will sein Auto reparieren lassen, durch hohe Angebote in
der Wrackbörse ist das aber nicht möglich", so die Erfahrungen der
Konsumentenschützer. Eine Erfahrung, die von vielen Betrieben geteilt
wird.
Mangelnde Information und Rechtssicherheit
Dabei war die Diskussion geprägt von Vermischungen zwischen Kasko-und
Haftpflichtschäden, juristischen Diskussionen zwischen Kriegner,
Andreas Westermeyer von der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik und
Werner Bauer, Chefsachverständiger des Verbands der
Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO). Da schon die Experten mit
unterschiedlicher Rechtsauffassung auftreten, ist es für
Karosseriebetriebe und noch viel mehr für den unbedarften Autofahrer
ganz offensichtlich sehr schwer, sich in der Versicherungsthematik
zurechtzufinden und Recht zu behalten, ohne die Gerichte anzurufen.
Das richtige Verhalten des Karosseriebetriebes
Für den Karosseriebetrieb, der den Schaden für den Kunden abwickelt,
haben sich im Rahmen der Veranstaltung dennoch ein paar wichtige
Regeln herauskristallisiert. Entscheidend ist es, erster
Ansprechpartner zu sein und den Kunden zu behalten. "Der Kunde hat
das Recht auf seine Vertrauenswerkstatt",ist Kriegner überzeugt. Der
Betrieb muss möglichst schnell über den Schaden und die Schadenhöhe
Bescheid wissen, um den Kunden entsprechend zu beraten.
Dazu ist es natürlich vorteilhaft, selber zu kalkulieren. Besonders
wichtig ist es, den Wunsch des Kunden herauszufinden, um mit dem
Sachverständigen und der Versicherung in diese Richtung zu
verhandeln. "Wir streiten uns stellvertretend für den Kunden mit der
Versicherung", so Papinski. Bauer zeigt sich lösungsorientiert: "Es
geht immer um Einzelfälle, die individuell gelöst werden können."