Geld verdienen, und zwar so viel, dass einem nach allen Abzügen noch etwas zum Leben überbleibt. Das ist, einfach gesagt, das Prinzip jedes Unternehmens. Um dieses Ziel am effektivsten zu erreichen, gibt es von tausend klugen Köpfen unzählige Ansätze. Der größte gemeinsame Nenner dabei ist der Megatrend.

Zwar können nicht alle Megatrends eins zu eins auch auf lokale Unternehmen angewandt werden, doch bei den Trends "Silver Society" und "Ease unlimited" lassen sich einfach Brücken in den eigenen Betrieb bauen.

Grau und noch immer fit

Als "Silver Society" wird der Trend rund um die immerälter werdende, aber trotzdem aktiv bleibende Gesellschaft bezeichnet. Dabei spielt das "Downaging" eine überaus wichtige Rolle.

So beschreibt der Begriff das Heraustreten aus traditionellen Altersrollen der einstigen "Senioren", die mittlerweile immer länger am aktiven Gesellschaftsleben teilnehmen und Trends aktiv miterleben.

Personen dieser Altersklasse haben, wirtschaftlich gesehen, enormes Potenzial. Denn die Kinder sind aus dem Haus, der Kredit abbezahlt, die Arbeitsstrukturen normalerweise gefestigt und nach vielen Berufsjahren ist auch der Verdienst oft in einem gut situierten Bereich. Damit stellt die "Silver Society" potente Zielkunden dar.

Nun ist wieder die Kreativität gefragt. Es gilt, genau dieses Zielpublikum anzusprechen. Zum Beispiel könnte man mit einem gewissen Jahrzehnte-Rabatt -also das jeweilige Jahrzehnt der Lebensjahre entspricht dem Rabatt auf Service, Gebraucht-oder Neuwagen zusätzlich gewähren. Oder man erfüllt den Bedarf des Downagings undpositioniert entsprechende jugendliche Produkte speziell für diese Zielgruppe, damit sich diese durch den Kauf jünger fühlt.

Die Komplexität rückt in den Hintergrund

Im heutigen Alltag trifft man nicht nur bei der Technik auf scheinbar unendlich viele Möglichkeiten, diese zu nutzen, wie zum Beispiel unser Smartphone samt Millionen Apps mit unterschiedlichsten Verwendungsmöglichkeiten zeigt, sondern auch die freie Marktwirtschaft hat uns eine Produktvielfalt beschert, die wir kaum mehr fassen können.

Der Mensch ist im Normalfall jedoch ein durch Effizienz und Rationalität geprägtes Wesen, weshalb er immer versuchen wird, sich für das in seinen Augen "beste" Produkt zu entscheiden. Um diesen Bedarf zu erfüllen, muss er den Angebotshorizont zuerst erkennen, erfassen und verarbeiten. Deshalb wird für viele schon der Besuch in einem großen Supermarkt zur Last, wenn es heißt, sich für einen aus neun verschiedenen Glasreinigern zu entscheiden. Es geht also darum, dem Kunden, auf einfache Weise eine übersichtliche Anzahl an Möglichkeiten zu geben, bestimmte Produkte zu beziehen. Wichtig ist, die Möglichkeiten zur Individualisierung nicht auszuschließen.

Ein Beispiel: Mit Sicherheit können in Waschstraßen unendlich viele Angebotsvarianten gebucht werden -wahrgenommen werden jedoch meist nur drei: das Top-Angebot, das in der Mitte und das billigste. Wie man sieht, ist also mehr nicht besser; wenn man dadurch den Kunden strapaziert, wird er unter Umständen sogar von einem Kaufabsehen.

McDonald"s hat hier das Angebot sogar noch verkleinert -beim Menü gibt"s nur normal und klein. Wobei bei der richtigen Positionierung klein durchaus einem mittleren Angebot entsprechen kann. Das wäre doch auch einen Versuch bei der Waschstraße wert? Oder bei den Servicepaketen. Oder, oder, oder.